Rund 1/3 aller Frauen, die das erste Kind bekommen, wählen eine PDA für die Entbindung.
Eine PDA ist ein kleiner Katheter, der in den Epidural-Raum in der Wirbelsäule gelegt wird. Durch diesen Katheter fließt dann in der Regel eine Mischung aus Lokalanästhetika und Opiatschmerzmittel, das die untere Körperhälfte betäubt.
Wie wird eine PDA gesetzt?
Zuerst wird Ihnen Blut abgenommen und Sie bekommen einen Tropf mit Flüssigkeit. Auch wird Ihr Blutdruck alle 10 Minuten während der PDA gemessen. Sobald die erste Infusion in Ihrem Körper ist und Ihr Blutdruck stabil, wird mit der PDA begonnen. Nachdem Sie eine Einwilligung zur PDA unterschrieben haben, weist der Anästhesist Sie an, sich auf die Bettkante zu setzen und den Rücken ganz rund zu machen. Der Rücken wird desinfiziert und abgedeckt und neben die Einstichstelle kommt eine kleine Injektion zur Betäubung. Dann wird die PDA mit einer dickeren Hohlnadel gelegt, ähnlich einer Nadel zum Blut abnehmen. Sobald die Nadel den Epiduralraum erreicht hat, wird ein dünner Katheter vorgeschoben, der bis nach der Entbindung dort liegen bleibt. Die Nadel wird entfernt, der Katheter an Ihrem Rücken festgeklebt.
Zuerst wird eine Testdosis gespritzt, um zu sehen, ob der Katheter richtig liegt und Sie gut darauf reagieren. Ca.10 Minuten später kommt dann die richtige Dosis. Wenn Sie einmal eine PDA haben, sollten die Herztöne Ihres Baby‘s kontinuierlich überwacht werden. Sie bekommen auch einen Kathether in die Harnblase gelegt, da Sie nicht mehr Wasser lassen können.
Gibt es Situationen, in denen eine PDA nicht empfohlen wird?
Bei einigen Vorerkrankungen wird eine PDA nicht möglich sein:
- Wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben
- Wenn Sie eine Erkrankung der Blutplättchen haben
- Wenn Sie eine Infektion haben
- Wenn Sie eine Entzündung oder ein Tattoo am Rücken haben
- Wenn Sie allergisch auf Narkosemittel reagieren
- Wenn Sie Blutverdünner nehmen
Wann kann ich eine PDA haben?
Sie sollten aktiv unter der Geburt sein. Aktiv heißt, die Geburt wird nicht mehr aufhören. Dies ist in der Regel ab 5cm Muttermundseröffnung der Fall. Sie können im Prinzip immer eine PDA haben, wobei es nicht mehr empfohlen wird, wenn Sie z.B. schon pressen und der Kopf fast schon geboren ist.
Vorteile der PDA:
- Hilft in der Regel gut gegen Schmerzen.
- Die Dosierung und Länge der Schmerzerleichterung kann gesteuert werden.
- Sie sind wach und nicht „dusselig“ mit PDA.
Nachteile der PDA
- Sie können sich nicht oder nur noch sehr wenig bewegen, demnach können Sie die Schwerkraft für die Geburt nicht mehr nutzen und sind ans Bett gebunden.
- Sie hängen am Tropf, haben einen Blasen-Katheter, das CTG und die Blutdruckmanschette für den Rest der Geburt.
- Die Geburt dauert in der Regel mit PDA länger.
- Das Pressen dauert länger, da Sie keinen Pressdrang haben.
- Die Wehen lassen nach, daher brauchen Sie oftmals einen Wehentropf, um die Wehen wieder zu verstärken. Dies kann das Baby stressen.
- Starkes Jucken der Haut.
- In seltenen Fällen beeinträchtigt die PDA Ihre Atmung und kann Nerven schädigen oder eine Infektion hervorrufen.
- Die Apgar-Werte Ihres Babys nicht schlechter bei Geburt mit PDA.
Wie Ihre Geburt laufen wird, lässt sich nicht planen. Es gibt andere Schmerzmittel, die eventuell auch Erleichterung verschaffen, wenn Sie keine PDA möchten. Fragen Sie Ihre Hebamme, was sonst noch angeboten wird. Wichtig ist, dass Sie mit Ihrem Partner besprechen, ob Sie eine PDA planen oder es Ihnen wichtig ist, eine natürliche Geburt zu haben. Lernen Sie Techniken, die Sie anwenden können und sprechen Sie mit Müttern, die ebenfalls eine natürliche Geburt oder eine PDA hatten.
Stellen Sie sich eine Geburt mit oder ohne PDA vor?
Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com
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