Drittes Trimester – Es wird Zeit, über die Kita nachzudenken

Drittes Trimester – Es wird Zeit, über die Kita nachzudenken

Ich weiß, Sie denken jetzt sicher, ich meine es doch wohl nicht ganz ernst. Doch leider ist es wirklich so. Bei einigen Kitas sollte man die Anmeldung am liebsten vor der Empfängnis eingereicht haben. Das liegt daran, dass wir noch immer zu wenig Kitaplätze haben, dass die Erwartungen sich ändern und gute oder progressive Kitas meist schnell besetzt sind. Also selbst, wenn Sie das Gefühl haben, vor der Geburt über die Tagesbetreuung Ihres Kindes nachzudenken, wäre irgendwie absurd, sollten Sie sich vielleicht jetzt ein wenig Zeit dafür nehmen.

Kitas in Deutschland

Deutschland steckt eine Menge Geld in die Tagesbetreuung der Kinder. Das kriegen Sie schon daran zu spüren, dass Sie dank Kitagutschein in vielen Bundesländern dasselbe im Jahr zahlen, was Amerikaner oder Engländer im Monat ausgeben müssen. In manchen Bundesländern müssen Eltern überhaupt keinen Beitrag zur Tagesbetreuung leisten. So soll es Eltern leichter möglich sein, wieder in den Beruf einzusteigen, und während dank Elterngeld kaum jemand sein Kind im ersten Jahr in die Kita schicken muss, wird im zweiten Jahr für fast 50 % der Kinder ein Platz gesucht.

Noch immer reichen die Plätze bzw. das Personal nicht aus, um die gewünschte Betreuungsdauer zu gewährleisten, und die Anzahl von Kindern pro Betreuer variiert stark. Als sinnvoll erachten die Experten eine Fachkraft für 3 Kinder unter 2 Jahren und eine Fachkraft für 8 Kinder ab 3 Jahren, doch in den schlimmsten Fällen finden wir hier durchschnittlich 1:6,4 und 1:13,4. Es darf sich also ruhig alles noch etwas bessern. Bis dahin ist es noch immer etwas eng, und das heißt leider, dass viele gute Kitas lange Wartelisten haben.

Was erwartet man?

Und die Auswahl wird noch geringer, wenn man überlegt, was man für Erwartungen hat. Viele Kitas bieten inzwischen Bio-Essen und zweisprachige Erziehung, es gibt Waldkindergärten und reichlich Pädagogikkonzepte wie Waldorf, Montessori oder Fröbel. Wenn Sie hier spezielle Wünsche haben, verbleiben vielleicht nur zwei, drei Kitas in Reichweite. Und ob diese wirklich gut sind, ist die nächste Frage. Auf jeden Fall sollten Sie Ihr Kind bald auf die Wartelisten Ihrer Wunschkitas setzen lassen. Das verpflichtet Sie zu nichts und Sie haben beste Chancen auf einen Platz.

Was ist zu beachten?

Am Besten gehen Sie ein paar Mal an der Kita entlangspazieren und versuchen ein wenig von der alltäglichen Betreuungsqualität mitzukriegen. Danach können Sie einfach so vorbeischauen oder einen Termin machen. Manche Kitas werden Sie nur mit Termin herumführen und einige Eltern befürchten, dass diese Kitas dann alles vorbereiten und falsch darstellen. So leicht ist das aber mit einer Horde von Kindern nicht. Sicher, vielleicht sollen Sie in der Mittagspause vorbeischauen, aber das hat auch den Vorteil, dass Sie die Räumlichkeiten besser einschätzen können. Wenn der erste Eindruck Sie überzeugt, können Sie bei manchen Kitas eine ganze Weile, vielleicht sogar den ganzen Tag, dem Geschehen zusehen. Machen Sie sich bei Interesse auf jeden Fall ein ausführliches Bild von der Einrichtung. Gehen Sie nach Möglichkeit zu einem Elternabend und fragen Sie andere Eltern, die Sie dort treffen, nach Ihren Erfahrungen.

Achten Sie auf alle Details und stellen Sie ruhig viele Fragen. Wenn Sie die Leiterin oder Erzieherinnen scheinbar nerven und diese unhöflich werden, ist das schon ein gutes Zeichen, dass Sie an der falschen Stelle sind. Achten Sie darauf, ob weinende Kinder Aufmerksamkeit erhalten oder alleine in der Ecke sitzen. Denn auch dann ist diese Kita ganz klar nicht geeignet. Sind die Türen ordentlich gesichert? Wie wird der Hof beaufsichtigt? Es gibt viele Punkte, auf die man achten sollte, und wenn sie mehrere Kitas besuchen, werden Ihnen immer mehr davon auffallen. Machen Sie sich eine Liste mit allem, was Ihnen wichtig erscheint.

Alternative Betreuung

Und wenn die Kita nicht das Richtige ist? Natürlich gibt es auch Tagesmütter/-väter, die normalerweise 3 Kinder gleichzeitig betreuen, und auch Kindermädchen in Deutschland. Bei dieser Betreuung wird jedoch deutlich weniger sozialer Kontakt zu anderen Kindern aufgebaut. Die Kosten von Tagesmüttern/-vätern können auch durch den Kitagutschein bezuschusst werden, doch bei einer qualifizierten Kinderfrau müssen Sie mit monatlichen Kosten im vierstelligen Bereich rechnen.

Haben Sie schon eine Kita in Aussicht?

von Philipp, dessen Sohn durch Glück spontan einen Platz in der Kita erhalten hat, basierend auf dem Eintrag von Stef

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