Fisch essen in der Schwangerschaft

Fisch essen in der Schwangerschaft

Früher wurde Frauen empfohlen, auf bestimmte Fischsorten oder Schalentiere in der Schwangerschaft zu verzichten. Grund waren die Quecksilbergehalte in vielen Fischprodukten. Das führte allerdings dazu, dass viele Frauen gar keinen Fisch mehr während der Schwangerschaft gegessen haben. Dabei enthält Fisch wertvolle Nährstoffe, die für Schwangere wichtig sind!

Fisch hat beispielsweise einen hohen Gehalt an gesunden Omega-3-Fettsäuren (z.B. DHA).  Daher ist es generell ratsam, Fisch zu essen, insbesondere ab der 20. Schwangerschaftswoche, denn in den letzten Monaten der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr müssen vergleichsweise große Mengen an DHA (Docosahexaensäure) im kindlichen Gehirn und in die Nervenzellen der Augennetzhaut eingebaut werden. Das Baby ist auf die Versorgung mit DHA über die Nabelschnur und später über die Muttermilch angewiesen.

Somit empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Schwangeren, pro Woche zwei Portionen Fisch zu essen. Schwangere und Stillende sollten noch zusätzlich zu der für Erwachsene empfohlenen Tagesdosis an Omega-3-Fettsäuren (d. h. 250 mg DHA und Eicosapentaensäure (EPA)) täglich 200 mg DHA einnehmen, um die normale Entwicklung des Gehirns und der Augen beim Fötus und beim gestillten Säugling zu unterstützen. Schwangere können diese auch in Form von Nahrungsergänzungsmittel mit der Omega-3-Fettsäure DHA einnehmen.

Eine Portion Fisch entspricht etwa 150-200 g Fisch. Stellen Sie sicher, dass der Fisch gründlich gegart ist! Roher Fisch (z.B. Sushi, Austern oder Fisch-Tartar) sollte von Schwangeren gemieden werden.

Fisch ist allerdings nicht gleich Fisch:

  • geräucherte oder gebeizte Fischereierzeugnisse wie Räucherlachs, geräuchertes Forellenfilet, geräucherte Makrele, Graved Lachs sind nicht gegart – daher besser meiden
  • Wenn Sie im Restaurant Fisch essen, fragen Sie nach, ob dieser vorher gefroren war. Denn durch das Einfrieren werden Bandwürmer oder andere Parasiten abgetötet und Sie können solche Fische bedenkenlos essen, wenn sie gut durchgegart sind.
  • Fischereierzeugnisse wie Bismarckheringe, Rollmöpse oder Heringsröllchen in stark saurem Aufguss sind unbedenklich, wenn die Herstellerpackung original verschlossen ist und die Fischteile darin vollständig mit der Aufgussflüssigkeit bedeckt sind. Auch Fisch in Vollkonserven ist unproblematisch, also Produkte, die ohne Kühlung lange haltbar sind.
  • Vakuumverpackte Produkte sind ein guter Nährboden für Listerien, daher auch diese unbedingt vermeiden.
  • Wegen einer möglichen höheren Schadstoffbelastung sollten schwangere und stillende Frauen den Verzehr bestimmter großer Raubfische (z. B. Thunfisch, Haifisch, Schwertfisch und Aal) vorsorglich meiden und auf Dorschleberprodukte verzichten.
  • Die empfohlene Zufuhr von durchschnittlich mindestens 200 mg DHA/Tag wird mit zwei Seefischmahlzeiten pro Woche erreicht, wenn dabei auch fette Seefische wie Hering, Makrele, Sardine oder Lachs verzehrt werden. Dagegen enthalten Süßwasserfische wie zum Beispiel Karpfen oder Forellen keine nennenswerten Mengen an DHA.

Wenn Sie gar keinen Fisch essen oder weniger als 2x pro Woche Fisch verzehren, fragen Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Ihre Hebamme, was für Sie geeignet ist, um Sie ab dem zweiten Trimester mit wichtigen Omega-3-Fettsäuren zu versorgen.

Welchen Fisch essen Sie am liebsten in der Schwangerschaft?

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

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