Geburt im Wasser

Geburt im Wasser

Mehr und mehr Geburten finden im Wasser statt. Wassergeburt gab es schon immer, wobei es mal mehr und mal weniger „in“ war. Frauen haben schon seit Urzeiten auch im Meer entbunden, in Flüssen und Dampfbädern. Eine Wassergeburt im Kreissaal läuft nicht ganz so von Natur umgeben ab, aber das Ergebnis ist dasselbe:

  • Wasser ermöglicht Ihnen, sich gut und oft ohne Probleme zu bewegen
  • Wasser mindert Schmerz; Sie sind mehr entspannt
  • Wasser gibt Ihnen Privatsphäre Ihre Hebamme wird nicht im Wasser mit Ihnen sein- höchstens Ihr Partner. Demnach haben Sie einen guten Abstand zu Ihrem Geburtsteam, das am Wannenrand sitzt und letztendlich einfach zuschaut, wie Sie gebären
  • Das Hormon Oxytocin wird im Wasser vermehrt ausgeschüttet, dadurch werden Ihre Wehen stärker und regelmäßiger
  • Es gibt nur selten Dammrisse im Wasser

Manche Frauen, die schon immer eine Wassergeburt wollten, möchten die Entbindungswanne schon früh in der Entbindung nutzen und klettern zur Geburt wieder raus. Andere wollten nie eine Wassergeburt und bleiben am Ende bis zur Entbindung drin sitzen, weil es gut tut. Bleiben Sie der Wassergeburt gegenüber offen, letztendlich wissen Sie erst, ob Sie das Wasser mögen, wenn Sie Wehen haben.

Wassertemperatur

Während Sie unter der Geburt sind, sollte das Wasser eher kühler bei 35-37 Grad Celsius liegen. Wenn Sie entbinden, wird die Temperatur auf 37-38 Grad erhöht, sodass Ihr Baby einen sanften Übergang bekommt. Wenn das Wasser bei 37 Grad gehalten wird, hat Ihr Kind keine Ambitionen, bereits im Wasser einen Atemzug zu machen. Ihr Baby fängt an zu atmen, sobald das Gesicht mit kalter Luft in Berührung kommt.

Wann sollte ich in die Wanne, wenn ich dort entbinden möchte?

Wenn Sie eine Wassergeburt planen, macht es Sinn, erst ab 5cm in die Wanne zu steigen. Dann beginnt die aktive Phase der Geburt, in der das Wasser sehr gut tut. Sie können auch schon vorher in die Wanne, sollten dann aber jede Stunde für mindestens eine halbe Stunde raus, um Ihren Kreislauf stabil zu halten.

Wann kann ich nicht im Wasser entbinden?

Bei einer normalen Schwangerschaft und Geburt ohne Medikamente spricht eigentlich nichts gegen eine Wassergeburt. Sie brauchen in der Regel einen aktuellen HIV und Hepatitis-Test, den Ihr Frauenarzt oder Ihre Hebamme meist in der 36. SSW macht. Fragen Sie Ihren Kreissaal oder das Geburtshaus, ob die noch weitere Bluttests brauchen. Manchmal könnte man theoretisch in die Wanne, aber diese ist bereits besetzt oder die Hebamme hat zu viel zu tun, um sich um Sie in der Badewanne zu kümmern. Die Wanne ist etwas betreuungsintensiver. Wenn Sie in der Wanne sind, ist es wichtig, dass Sie NIE allein im Raum sind, es muss immer jemand bei Ihnen bleiben, falls Ihnen plötzlich schwindelig werden sollte.

In folgenden Situationen wird von einer Wassergeburt abgeraten:

  1. Wenn Sie Herpes haben
  2. Wenn die Geburt eingeleitet wird
  3. Wenn Sie einmal einen Kaiserschnitt hatten
  4. Wenn Sie eine Frühgeburt haben
  5. Wenn Sie eine Risikoschwangerschaft haben (z.B. Zwillinge)
  6. Wenn Sie stark bluten oder einmal stark geblutet haben
  7. Wenn Sie Bluthochdruck haben
  8. Wenn die Herztöne des Kindes etwas auffällig sind
  9. Wenn Sie eine PDA oder andere Schmerzmittel haben

Wann Sie wieder aus der Wanne müssten

Da sitzen Sie ganz entspannt in der Badewanne und denken, wie großartig und schmerzfrei das alles nun ist und Ihre Hebamme bittet Sie, wieder herauszukommen. Wie bitte? „Nun ja“, sagt die Hebamme, „Ihre Wehen sind fast ganz weg“. Ach so. In der Tat gehen vor lauter Entspannung die Wehen manchmal weg als dass Sie stärker werden. Da macht es Sinn, aus der Wanne zu steigen, schließlich möchten Sie Ihr Baby ja bald im Arm haben.
Weitere Gründe wären, wenn das Fruchtwasser grün ist; das CTG zeigt, dass Ihr Kleines gestresst ist, Sie stark bluten, Ihr Blutdruck steigt oder Sie Fieber entwickeln.

So schade das ist- eine schöne Landgeburt ist immer noch besser als eine stressige Wassergeburt. Schauen Sie, welche Position außerhalb des Wassers angenehm ist- meist reguliert sich, was auch immer das Problem im Wasser war, und Sie haben eine wunderbare Entbindung im Kreißzimmer.

Planen Sie eine Wassergeburt oder hatten Sie schon mal eine Wassergeburt? Erzählen Sie uns von Ihrer Erfahrung!

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

Diese Informationen ersetzen nicht den Rat eines Arztes. Health & Parenting Ltd übernimmt keine Haftung für die Entscheidungen, die Sie basierend auf diesen Informationen treffen. Die bereitgestellten Informationen sind allgemeiner Natur und basieren nicht auf fundiertem Arztwissen. Alle Inhalte unterliegen dem Urheberrecht von © Health & Parenting Ltd 2018. Alle Rechte vorbehalten.