Unter Schwangerschaftserbrechen, insbesondere früh am Morgen, leiden viele Schwangere. Eine viel extremere Form davon ist jedoch Hyperemesis gravidarum, die schwere Schwangerschaftsübelkeit. Von ihr sind zwar weniger als zwei Prozent der schwangeren Frauen betroffen, dafür leiden diese umso mehr unter der ständigen Übelkeit und dem häufigen Erbrechen, die damit einhergehen.
Woran erkennt man Hyperemesis Gravidarum?
Hier einige Symptome, die auf eine schwere Schwangerschaftsübelkeit hindeuten und vom Arzt abgeklärt werden sollten:
- Gewichtsverlust in Höhe von fünf Prozent des vor der Schwangerschaft gemessenen Ausgangsgewichts
- Flüssigkeitsmangel
- Erhöhte Speichelproduktion
- Erbrechen nach jeder Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme
- Kreislaufschwäche und niedriger Blutdruck
Die genauen Ursachen für die Entstehung von Hyperemesis gravidarum sind noch nicht erforscht. Es ist lediglich bekannt, dass manche Frauen anfälliger dafür sind als andere. So besteht bei Frauen, die unter Migräne oder Reisekrankheit leiden, ein erhöhtes Risiko, auch schwere Schwangerschaftsübelkeit zu entwickeln. Dies gilt ebenfalls bei Mehrlingsschwangerschaften. Und falls schon Ihre Mutter oder Ihre Schwester während der Schwangerschaft darunter litt, besteht eine erhöhte Chance, dass auch Sie davon betroffen sein werden.
Wie lindert man die Symptome von Hyperemesis gravidarum?
- Ihr behandelnder Arzt kann Ihnen Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen verschreiben.
- Falls nötig, werden Sie im Krankenhaus intravenös mit Flüssigkeit, Nährstoffen und Medikamenten versorgt.
- Bei manchen Frauen hilft Akupunktur gegen häufiges Erbrechen.
- Gönnen Sie Ihrem Körper viel Ruhe. Müdigkeit kann Übelkeit und Erbrechen noch verschlimmern.
- Achten Sie darauf, Ihren Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen. Es kann helfen, in kleinen Schlucken und dafür häufiger zu trinken.
- Essen Sie vornehmlich die Nahrungsmittel, die Sie vertragen.
- Meiden Sie Nahrungsmittel und Gerüche, die bei Ihnen Brechreiz auslösen.
- Bitten Sie Ihren Partner, Freunde und Familie um Unterstützung, wenn Sie sich durch die Übelkeit bei Ihren täglichen Aktivitäten eingeschränkt fühlen.
Sie machen sich vielleicht Sorgen, dass Ihr Baby durch die schwere Schwangerschaftsübelkeit nicht ausreichend versorgt wird, aber das ist unwahrscheinlich, da es sich von Ihren körpereigenen Reserven ernährt. Machen Sie sich also nicht zu viele Gedanken über eine ausgewogene Ernährung, sondern konzentrieren Sie sich auf die Nahrungsmittel, die bei Ihnen keinen Brechreiz auslösen. Sollten Sie die ganzen 40 Schwangerschaftswochen unter Hyperemesis gravidarum leiden, kann es allerdings sein, dass das Geburtsgewicht Ihres Babys niedriger als der Durchschnitt ist.
Psychologische Unterstützung
Die ständige Übelkeit ist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch belastend. Sie dominiert zwangsläufig den Alltag und kann auf Dauer sehr zermürbend sein, weshalb Sie sich auch für Ihr psychisches Wohl Hilfe holen sollten, damit sich nicht auch noch eine Depression zu Ihren Leiden gesellt. Holen Sie sich bei Ihrem Partner, Ihrer Familie und Ihren Freunden emotionale Unterstützung. Auch ein Besuch beim Therapeuten kann Ihnen helfen, diese anstrengende Zeit durchzustehen.
Wann geht die Übelkeit vorüber?
Bei vielen Frauen lassen die Symptome von Hyperemesis gravidarum etwa ab der 14. SSW langsam nach. Bis zur 20. SSW sind die meisten Frauen das Leiden los und können die zweite Schwangerschaftshälfte viel mehr genießen. Bei bis zu 20 Prozent der Betroffenen ist die schwere Schwangerschaftsübelkeit erst mit dem Ende der Schwangerschaft durchgestanden.
Haben Sie weitere Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit?
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