Der Zika-Virus wird von Moskitos übertragen und kann bei den Befallenen leichtere Krankheiten auslösen. Eine Infektion mit dem Zika-Virus wird auch mit dem Guilain-Barré-Syndrom in Zusammenhang gebracht, einer bei dem das Nervensystem sich selbst angreift, was Kraftlosigkeit und sogar Lähmungserscheinungen hervorrufen kann. Bei schwangeren Frauen kann der Zika-Virus beim Fötus zu Geburtsfehlern wie Mikrozephalie, gestörtem Wachstum oder Seh- oder Hörproblemen führen. Die Köpfe von Babys mit Mikrozephalie sind für ihr Alter zu klein und häufig ist das Gehirn kleiner und unterentwickelt. Der Zika-Virus wurde auch mit Fehl- und Totgeburten in Verbindung gebracht. Es gibt keine wissenschaftliche Erkenntnis, über die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung des Babys mit dem Zika-Virus. In allen Schwangerschaftstrimestern konnte die Übertragung des Zika-Virus auf den Fötus nachgewiesen werden. Eine der Studien zeigt, dass Mikrozephalie bei 1%-13% von Babies vorkommt, deren Mütter sich im ersten Schwangerschafts-Trimester infiziert haben (Cauchemez 2016). Eine kürzlich in Brasilien erstellte Studie fand in allen Trimestern abnormale Ergebnisse einschließlich Totgeburten, verzögertem Wachstum und Mikrozephalie bei 29% ungeborener Kinder von Müttern mit einer Zika-Virus-Infektion.
Virusübertragende Moskitos fand man in Mittel- und Südamerika, der Karibik, Südostasien, auf zahlreichen Pazifikinseln, in einigen afrikanischen Ländern sowie in Südamerika. Experten prognostizieren, dass das Virus sich weiterhin ausbreiten wird. Hier die Liste der Länder mit hohem, moderatem und geringem Risiko von Zika-Übertragung hier oder hier.
Was sind die Symptome?
Symptome und Anzeichen für eine Zika-Virus-Infektion sind Fieber, Hautausschlag, Gelenk- und Muskelschmerzen und gerötete Augen. Die Inkubationszeit (die Zeitspanne zwischen dem Stich und dem Erscheinen der Symptome) ist beim Zika-Virus 3 bis 14 Tage. Die Symptome dauern normalerweise einige Tage bis zu einer Woche an. Die meisten Leute sehen eine Zika-Virusinfektion als leichte Krankheit ohne länger dauernde Komplikationen an, bei der kein Krankenhausaufenthalt nötig ist.
Zur Erstellung einer Zika-Virus-Diagnose braucht Ihr Arzt den Reiseverlauf und aufgetretene Symptome. Mit Blut- oder Urinuntersuchungen kann das Virus festgestellt werden. Die meisten Menschen mit Zika-Virus haben keine Anzeichen oder Symptome. Daher ist ein Test zu empfehlen, wenn Sie in einem Gebiet mit dem Virus gereist sind oder wohnen.
Es gibt weder eine Schutzimpfung gegen eine Ansteckung mit dem Zika-Virus noch Medikamente zur Behandlung einer Infektion. Normalerweise besteht die Behandlung der Symptome aus einer Kombination von lindernden Maßnahmen wie Ruhe, genügend Trinken und Paracetamol. Zu vermeiden sind Aspirin und nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente.
Wenn Sie schwanger sind
Experten raten, dass Schwangere jede nicht unbedingt erforderliche Reise in die vom Zika-Virus betroffenen Gebiete stornieren oder verschieben soll. Die Wissenschaftler können nicht sagen, ob es einen früheren oder späteren Zeitraum in der Schwangerschaft gibt, in dem Reisen in solche Gebiete mehr oder weniger gefährlich sind.Wenn Sie in einem Gebiet mit Zika-Virus leben oder reisen, dann kann Ihr Arzt einen Bluttest vorschlagen, mit dem der Zika-Status festgestellt wird und eine Utraschalluntersuchung zur Beobachtung des Wachstums Ihres Babys. Diese Tests können auch andere ähnliche Infektionen (z.B. Dengue oder Chikungunya) erkennen.
Falls Sie in einem vom Zika-Virus befallenen Gebiet wohnen oder reisen müssen, empfehlen die Ärzte, sich vor Moskito-Stichen zu schützen durch Einreiben mit den Insektenschutzmitteln DEET (die empfohlene Konzentration von DEET ist von Land zu Land unterschiedlich, besprechen Sie dieses mit Ihrem Arzt), Picaridin, Zitroneneukalyptus Öl, Para-Menthan-3,8-diol und IR3535. Diese Produkte sind ein sicherer Schutz während der Schwangerschaft und Stillzeit.
Weitere Schutzmaßnahmen
- Tragen Sie helle, langarmige Oberteile und lange Hosen, die Sie mit einem Insektenschutzmittel eingesprüht haben.
- Bringen Sie Moskitogitter an Fenstern und Türen an.
- Hängen Sie ein Moskitonetz um Ihr Bett.
- Benützen Sie möglichst die Klimaanlage.
- Leeren Sie alles stehende Wasser in Eimern, Schwimmbecken, Vogelbädern etc. da sie ideale Brutstätten sind.
Der Zika-Virus kann durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Wenn Sie schwanger sind, empfehlen die Experten, beim Geschlechtsverkehr ein Kondom zu benutzen oder beim Oralsex ein Spanngummi, oder bis zur Geburt des Kindes komplett auf Sex zu verzichten.
Wenn Sie versuchen, schwanger zu werden
Eine Familie zu gründen ist eine sehr persönliche Entscheidung. Aber ein Gespräch mit Ihrem Arzt über die Risiken vor der Empfängnis kann den Schwangerschaftsausgang verbessern, besonders, wenn Sie in einem Gebiet wohnen oder reisen, in dem sich der Zika-Virus verbreitet.
Ob Sie nun in einem Gebiet mit Zika-Virus leben oder ein solches Gebiet bereist haben und der Ansteckungsgefahr ausgesetzt waren, die Experten empfehlen:
- Wenn Sie Zika-Symptome haben
- Frauen sollten mindestens 8 Wochen nach Erscheinen der Symptome warten bevor sie versuchen, schwanger zu werden.
- Die Wartezeit für Männer beträgt mindestens 6 Monate nach Auftreten der Symptome.
- Wenn Sie keine Zika-Sympome haben
- Frauen und Männer sollten 8 Wochen nach Ansteckungsgefahr abwarten vor dem Versuch zu einer Empfängnis.
Wenn Ihr Partner in letzter Zeit in ein Gebiet gereist ist, in dem eine Ansteckung mit dem Zika-Virus droht, dann könnten er oder sie Sie möglicherweise anstecken und damit Ihrem Baby schaden. Falls keine Zika-Symptome auftauchen, dann warten Sie mit einer Empfängnis mindestens 8 Wochen. Falls er Zika-Virus-Symptome aufweist, dann warten Sie mindestens 6 Monate bevor Sie schwanger werden. Wenn Sie schon schwanger sind, dann benutzen Sie Kondome, um eine Ansteckung zu verhindern, oder verzichten Sie ganz auf sexuelle Kontakte bis zur Geburt Ihres Kindes.
Wenn Sie oder Ihr Partner in einer Region mit Zika-Virus gereist sind, benutzen Sie weiterhin noch einige Monate nach Ihrer Rückkehr Insektenschutz, dann können keine Stechmücken den Virus von Ihnen auf Ihre Familie übertragen.
Kann ich bei der Geburt den Virus auf mein Baby übertragen?
Wenn Sie 2 Wochen vor der Geburt dem Zika-Virus ausgesetzt waren, dann besteht die Möglichkeit, dass das Virus Ihrem Baby während des Geburtsvorgangs übertragen wird. Aber die Experten können nicht genau sagen, ob ein Neugeborenes, das mit dem Zika-Virus infiziert wurde, dieselben Probleme hätte wie ein Foetus.
Wenn Sie sicher oder vermutlich den Zika-Virus haben, dann sollten Sie das Nabelschnurblut Ihres Babys nicht aufbewahren, es könnte mit dem Virus infiziert sein.
Was ist mit dem Stillen?
Es wurden zwar Komponenten des Zika-Virus in Muttermilch gefunden, aber es wurden keine Fälle registriert, in denen der Zika-Virus vom Stillen kam. Muttermilch ist noch immer das Beste für Ihr Baby, selbst wenn Sie dem Zika-Virus ausgesetzt waren. Möglicherweise bildet Ihr Körper Antikörper gegen Ihre Gefährdung und schützt damit Ihr Baby- aber darüber wissen wir noch nichts Genaues.
Kann mein Baby den Zika-Virus bekommen? Wie kann ich es davor schützen?
Moskitostiche sind die häufigste Ursache für eine Zika-Virus-Infektion bei Babys und Kindern. Sie können Ihr Baby schützen durch:
- Kleidung mit langen Armen und Beinen
- Legen Sie Moskitonetze über Bettchen, Kinderwagen und Babytrage.
- Bekämpfen Sie die Moskitos um Ihr Haus herum mit Insektenschutzgittern an Fenstern und Türen und leeren Sie alles stehende Wasser.
Expertenmeinung ist, dass Sie kein Insektenschutzmittel bei Babys unter 2 Monaten (oder mehr, je nach Produkt) anwenden sollten.
Gehen Sie zum Arzt, falls Ihr Kind Zika-Virus Symptome bekommt. Solche Symptome können Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen oder rote Augen sein.
Wo kann ich noch mehr Informationen erhalten?
Bundesgesundheitsministerium https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/2016/infos-zika-virus.html
World Health Organization http://www.who.int/mediacentre/factsheets/zika/en/
US Centers for Disease Control https://www.cdc.gov/zika/pregnancy/
UK NHS http://www.nhs.uk/conditions/zika-virus/Pages/Introduction.aspx
Referenzen
Brasil P, Pereira JP Jr, Raja Gabaglia C, Damasceno L, Wakimoto M, Ribeiro Nogueira RM, et al. Zika virus infection in pregnant women in Rio de Janeiro – preliminary report. N Engl J Med 2016; DOI: 10.1056/NEJMoa1602412.
Cauchemez S, Besnard M, Bompard P, Dub T, Guillemette-Artur P, Eyrolle-Guignot D, et al. Association between Zika virus and microcephaly in French Polynesia, 2013-15: a retrospective study. Lancet 2016; DOI: 10.1016/S0140-6736(16)00651-6.
Diese Information ist nicht als Ersatz für ärztlichen Rat gedacht. Health & Parenting Ltd trägt keinerlei Verantwortung für Entscheidungen, die Sie auf der Grundlage dieser Information treffen. Diese Informationen werden Ihnen ausschließlich zu allgemeinen Informationszwecken bereitgestellt. Sie sind nicht als Ersatz für persönliche ärztliche Beratung vorgesehen. Alle Inhalte sind urheberrechtlich geschützt © Health & Parenting Ltd 2017. Alle Rechte vorbehalten.