Kommt es beim Pressen zum Stuhlgang?

Da sind Sie schon schwanger, können evtl. den Urin nicht mehr richtig halten vor lauter Babygewicht und dann lesen Sie in Ihrem Geburts-Buch, dass beim Pressen Stuhl mitkommt. Wirklich? Auch das noch…

Der Grund ist, dass das Gefühl des Pressdranges dasselbe Gefühl ist, wie wenn Sie zum Stuhlgang zur Toilette müssen. Es ist ein sehr normales und bekanntes Gefühl und auch das Pressen läuft ganz normal ab: indem Sie diesem Drang nachgeben und nach unten pressen, als säßen Sie auf der Toilette. Manche Kreissäle haben einen Gebärhocker, auf dem Sie entbinden können. Da hilft dann sogar die Schwerkraft mit. Wenn Sie nun also 2-3 Stunden pressen, kommt automatisch Stuhlgang raus. Für Hebammen ist das ein gutes Zeichen, denn damit wissen die, dass Sie richtig pressen, vor allem wenn Sie eine PDA bekommen haben. Meist merkt man das als werdende Mama gar nicht, außer dass die Hebamme den Stuhl ab und an diskret wegwischt.

Sie sollten Ihrem Partner aber davon erzählen und AUF KEINEN FALL Hemmungen haben, mitzupressen, bloß weil da Stuhl mitkommen könnte. Ohne Pressen kein Baby, egal ob man aktiv (unter Anleitung der Hebamme) oder passiv (nach Gefühl) presst. Bei der eigentlichen Geburt des Köpfchens hält die Hebamme dann ein Tuch an den Damm, um den Damm zu schützen und dafür zu sorgen, dass kein Stuhl an das Köpfchen von ihrem Kleinen kommt. Bei der Geburt kommt in der Regel auch kein Stuhl mehr, da der Kopf den Weg versperrt.

Wenn Ihnen der Gedanke mehr als unangenehm ist, hier einige Anmerkungen zum besser-fühlen:

  • Die meisten Frauen haben vor der Geburt Durchfall, sodass der Darm im Prinzip leer ist und nicht mehr viel Stuhl rauskommt beim Pressen.
  • Sie können im Kreissaal um einen Einlauf bitten. Dieser leert den Darm größtenteils.
  • Manche Frauen schicken Ihren Partner für einige Wehen vor die Tür, um ein paarmal so richtig alles rauszupressen. Da bei der Geburt des Köpfchens meist kein Stuhl mehr mitkommt, kann Ihr Partner dann für den großen Moment wieder an Ihrer Seite stehen.

Letztendlich gibt es nichts Normaleres als Stuhlgang bei der Geburt. Hebamme und Ärzte sehen das gar nicht mehr als etwas Besonderes an, da es einfach immer passiert und auch erwartet wird. Akzeptieren Sie, dass bei der Geburt Dinge passieren, die Sie einfach nicht kontrollieren können. Je besser Sie dann pressen, desto schneller kommt Ihr Baby.

Was sind Ihre Gedanken dazu? Glauben Sie, es wird Ihnen egal sein, wenn bei der Geburt Stuhlgang mitkommt?

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

Diese Informationen ersetzen nicht den Rat eines Arztes. Health & Parenting Ltd übernimmt keine Haftung für die Entscheidungen, die Sie basierend auf diesen Informationen treffen. Die bereitgestellten Informationen sind allgemeiner Natur und basieren nicht auf fundiertem Arztwissen. Alle Inhalte unterliegen dem Urheberrecht von © Health & Parenting Ltd 2018. Alle Rechte vorbehalten.

Geht die Geburt jetzt los?

Es ist mitten in der Nacht, Sie sind in der 39. SSW und wachen auf von Unterbauchkrämpfen. Als erstes denken Sie: “Sind das Wehen? Geht’s jetzt los?“ und dann: “Au weia!”. Vor allem, wenn man das erste Kind bekommt, weiß man oftmals nicht, was ernsthafte Wehen sind. Senkwehen können nämlich auch echt weh tun.

Wie Sie merken, dass es noch nicht soweit ist

Wenn Sie ab und an Unterbauchkrämpfe haben, die unregelmäßig sind, nur ein paar Mal in der Stunde vorkommen und auch nicht sonderlich schmerzhaft sind, dann haben Sie noch Zeit.

Wie Sie merken, dass es soweit ist

Zum einen ist Ihr Schleimpfropf vielleicht schon vor einigen Tagen abgegangen. Dadurch wissen Sie, dass der große Tag nicht mehr weit weg ist. Zum anderen hat der Bauch sich schon vor längerer Zeit gesenkt und Ihre Hebamme hat gesagt, dass das Köpfchen schön tief sitzt. Und jetzt beginnen die Kontraktionen und die fühlen sich anders an als alles, was Sie bisher hatten.

Die Kontraktionen brauchen eine gewisse Regelmäßigkeit, Stärke und Häufigkeit, um sicher zu sein, dass es Geburtswehen sind. Es gibt das berühmte Zitat: “Wenn Sie nicht sicher sind, ob das Geburtswehen sind, dann sind es keine“. Wenn die Geburt losgeht, dann wissen Sie das. Die Kontraktionen kommen und gehen, werden regelmäßig, länger und auch stärker. Gleichzeitig bluten Sie vielleicht ein kleines bisschen und werden unglaublich müde zwischen den Wehen. Und Sie können während der Wehe nicht mehr sprechen. Am besten, Ihr Partner fragt Sie während der Wehe mal, wo Sie jetzt den Schmerz fühlen. Wenn Sie das während der Wehe beantworten können, ist es noch früh. Wenn nicht, macht es Sinn, langsam in die Klinik oder das Geburtshaus zu fahren. Meist kommen die Wehen dann auch alle 5 Minuten und Ihre Kleines wird hoffentlich bald das Licht der Welt erblicken!

Wie haben Sie erkannt, dass ihre Geburt losging? Hatten Sie einen „Fehlalarm“?

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Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

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5 Dinge, die Papas im Kreissaal vermeiden sollten

Auch wenn werdende Väter nicht ganz so eine große Rolle im Kreissaal spielen wie die wehende Mutter, so ist die Unterstützung doch unglaublich wichtig. Viele fragen sich, was sie eigentlich falsch machen könnten im Kreissaal? Nicht viel, aber einiges:

  • Kein Alkohol ab der 36. SSW. Schauen wir uns erstmals die Wochen vor dem Entbindungstermin an. Ich hatte doch tatsächlich einmal eine Geburt, bei der der werdende Vater total betrunken war, weil er nach einem Business-Meeting mit Kollegen ausgegangen war. Ein Bier war geplant und plötzlich stand das 4. Bierglas vor ihm. Seine Frau war in der 38. SSW und rief ihn um Mitternacht ganz aufgelöst mit Wehen an. Auch wenn er mit viel Wasser und Disziplin eine halbwegs ok Unterstützung bei der Geburt war, seine Frau hat ihm natürlich die Leviten gelesen. Fazit: gehen Sie nicht Feiern, wenn Sie eine hochschwangere Frau zu Hause haben.
  • Bestellen Sie keine Pizza in den Kreissaal. Eine Geburt kann dauern. Auch wenn Sie Snacks mitgebracht haben, überkommt Sie bestimmt nach 15 Stunden der Heißhunger auf etwas Herzhaftes. Bestellen Sie bloß nichts in den Kreissaal! Frauen haben während der Geburt eine sehr empfindliche Nase und ertragen Gerüche nicht. Wenn Sie etwas Richtiges essen, tun Sie es am besten im Wartezimmer oder Krankenhaus-Restaurant.
  • Seien Sie nicht beleidigt. Auch wenn Frauen unter der Geburt gemeine Dinge an Ihren Partner werfen- es ist eine Geburt! Erinnern Sie sich, was Sie letztes Mal zu Ihrer Frau gesagt haben, als Sie übermüdet waren? Vielleicht waren Sie gereizt? Ihre Frau ist nicht nur übermüdet, sie versucht auch gerade, ein 4 kg schweres Baby aus Ihrem Körper herauszuschieben. Ermutigen Sie sie, Ihre Wut herauszulassen, das schafft Energie und gibt Ihrer Partnerin das Gefühl, dass Sie Ihr etwas von der Arbeit abnehmen.
  • Seien Sie kein Held. Verkündet die Hebamme, dass das Köpfchen bereits zu sehen ist? Drückt Ihnen jemand die Schere in die Hand, um die Nabelschnur zu durchtrennen? Kommunizieren Sie am besten im Voraus, ob Sie sich eher am Kopfende Ihrer Partnerin befinden möchten oder alles sehen wollen. Essen und trinken Sie regelmäßig, sodass Sie nicht wegen Unterzuckerung während des großen Momentes der Geburt umkippen.
  • Geben Sie Ihrer Partnerin keine Instruktionen, es sei denn, Sie wissen was Sie tun. Haben Sie einen Geburtvorbereitungskurs gebucht? Dann wissen Sie, was Sie tun, Sie haben zusammen geübt und haben von der Hebamme Anweisungen bekommen, wie Sie gut helfen können. Wenn Sie keinen Kurs gebucht haben, fragen Sie Ihre Hebamme vor Ort, was Sie tun können. Hier ein paar Tipps:
  • Erinnern Sie Ihre Partnerin zwischen den Wehen daran, sich zu entspannen. Tun Sie das mit einfachen Sätzen und Bewegungen. Legen Sie z.B. Ihre Hände nach jeder Wehe auf die Schultern Ihrer Partnerin und erinnern Sie sie, die Schultern fallen zu lassen und die Wehenpause zu genießen.
  • Während der Wehe gilt es, tief zu atmen. Helfen Sie Ihrer Partnerin, einen Rhythmus zu finden. Sätze wie „laaaaaange ausatmen“, „Kiefer locker lassen“ oder „atme auf aaaaaaaa aus“ können gut helfen. Was NICHT gut ankommt sind Wörter wie „Entspanne Dich“ oder „Atme“. Das ist viel zu ungenau und Ihre Partnerin kann das nicht anwenden.
  • Direkt nach der Wehe sagen Sie:“ Wow, das war super!“, „Du schaffst das, ich bin hier mit Dir und wir machen das zusammen“, „Du hast so viel Kraft.“

Besprechen Sie vor der Geburt, welche Sätze Ihre Partnerin vielleicht gerne hören möchte. Hat Sie ein „Lebensmotto“? Dann flüstern Sie ihr das regelmäßig ins Ohr. Ist Sie auf den Kilimandscharo geklettert? Dann erinnern Sie Ihre Partnerin daran, wie sie das geschafft hat.

Welche Sätze haben Ihnen besonders geholfen bei Ihrer Entbindung?

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

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