Wie leitet man eigentlich eine Geburt ein?

Sie sind Tage über dem Entbindungstermin und Ihr/e Frauenarzt/In oder Ihre Hebamme sprechen von Einleitung. Oder Ihre Fruchtblase ist gesprungen und Sie haben keine Wehen. Oder Ihr Blutdruck ist hoch und Ihr Kleines soll vor dem Entbindungstermin auf die Welt kommen.

Viele Schwangere fragen sich, wie eine Einleitung eigentlich funktioniert?

Folgendes wird gemacht:

  • Eipollösung: dieser sanfte Versuch, die Geburt anzuschubsen, könnte schon 1-2 Tage vor der medizinischen Einleitung versucht werden. Ihre Hebamme oder Ihr Frauenarzt/In löst bei einer vaginalen Untersuchung den Muttermund von der Fruchtblase. Das fühlt sich wie eine vaginale Untersuchung an und kann nur gemacht werden, wenn der Muttermund wenigstens ein kleines bisschen geöffnet ist. Manchmal blutet man ein kleines bisschen im Anschluss, da der Schleimpfropf sich evtl. gelöst hat oder kleine Gefäße im Muttermund geplatzt sind.
  • Fruchtblase eröffnen: Sollten Sie das 2., 3. oder 4.Kind erwarten und Ihr Muttermund schon ein bisschen offen sein, kann man die Fruchtblase eröffnen und dadurch die Wehen anlocken. Dazu muss das Köpfchen vom Baby tief im Becken sitzen. Ihr Arzt oder Ihre Hebamme macht eine vaginale Untersuchung und ritzt mit einem kleinen Häkchen die Fruchtblase an. Sie merken das eigentlich kaum. Durch das Abfließen des Fruchtwassers wird Ihr Baby mehr auf den Muttermund drücken und der Muttermund fängt dann an, Wehen auszulösen. Sollte Ihr Körper aber noch nicht so weit sein oder wenn es Ihr 1.Kind ist, kann es danach leider sehr lange dauern und braucht gerne einen Wehentropf, um Wehen zu bekommen.
  • Prostaglandine: dieses Hormon steckt in Sperma und löst Wehen aus. Ihnen wird ein Prostaglandin-Gel oder eine Tablette vor den Muttermund gelegt; sie bleiben eine Weile liegen, damit es gut wirkt und bekommen eventuell Wehen. Wenn sich nach 8 Stunden nichts tut, wird in der Regel nochmal ein Gel/Tablette gelegt und nach 8 Std manchmal nochmal. Dann aber spätestens geht es los. Während dieser Zeit bleiben Sie in der Klinik, können aber zwischenzeitlich auf ihr Zimmer, spazieren gehen, essen und schlafen, bis es losgeht. In regelmäßigen Abständen wird ein CTG gemacht.
  • Wehentropf: Das Hormon Oxytocin, das der Mensch beim Sex, Küssen, Orgasmus, Stillen und bei der Geburt ausschüttet, wird Ihnen per Tropf in die Vene verabreicht. Dabei wird Ihr Baby kontinuierlich ü Sie sind also etwas mit Kabeln bestückt, können aber trotzdem auf dem Pezzi-Ball Ihre Wehen veratmen oder im Radius um das CTG herumgehen. Ein Wehentropf ist für die meisten Mamas recht schmerzhaft und man greift später zu Schmerzmitteln.

Am besten, Sie besprechen schon vorab mit Ihrem Kreissaal, wie normalerweise eingeleitet wird und was Sie tun können, um eine Einleitung zu vermeiden. Versuchen Sie vor der Einleitung, natürliche Methoden anzuwenden (Sex, Brustwarzen-Stimulation, Akupunktur, Himbeerblättertee, homöopathische Globuli…).

Hatten Sie eine Einleitung? Wie wurde das bei Ihnen gemacht?

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

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