Wenn ein Baby vor der 37. SSW auf die Welt kommt, handelt es sich um eine Frühgeburt. Die meisten Frühchen werden nach der 22. SSW geboren und je später in der Schwangerschaft, desto besser wird es dem Baby nach der Geburt gehen und desto besser sind die Entwicklungschancen. Wenn Ihr Kleines bereits ausgebildete Organe hat und Saugen kann, ist schon viel gewonnen. Frühgeborene Babys verbringen die ersten Lebensmonate oder Wochen auf der Neugeborenen-Intensivstation, um sie engmaschig überwachen zu können.
Etwa 7% aller Babys kommen in Deutschland zu früh zur Welt; in den USA sind es sogar 12.5%. Wenn Sie eine komplikationslose Schwangerschaft haben, werden Sie höchstwahrscheinlich um den Entbindungstermin entbinden. Nur 2% aller Schwangerschaften mit nur einem Baby kommen viel zu früh. Bei Mehrlingsschwangerschaften sieht das allerdings schon anders aus.
Das Risiko einer Frühgeburt ist erhöht, wenn:
- Sie mit zwei oder mehr Babys schwanger sind
- Sie stark über- oder untergewichtig sind
- Sie Raucherin sind
- Sie Drogen nehmen
- Sie schon mal eine Frühgeburt hatten
- Sie wenig Unterstützung in der Schwangerschaft haben
- Sie sehr viel Stress in der Schwangerschaft haben
- Sie viel in einem körperlich-tätigen Job arbeiten
Wie Sie eine Frühgeburt vermeiden können
Es gibt leider kein Allheilmittel, um eine Frühgeburt zu vermeiden. Einige Dinge kann man allerdings tun, um für eine gesunde Schwangerschaft und damit ein niedrigeres Risiko einer Frühgeburt zu sorgen:
- Hören Sie mit dem Rauchen auf
- Nehmen Sie keine Drogen
- Achten Sie auf ein gesundes Gewicht
- Essen Sie ausgewogen und gesund
- Nehmen Sie Ihre Pränatal-Vitamine
- Trinken Sie viel
- Gehen Sie regelmäßig zur Toilette, um Ihre Blase zu leeren
- Achten Sie, dass Ihr vaginaler pH normal ist- Ihre Hebamme oder Ihr/e Frauenarzt/In kann das prüfen
Wenn Sie zu früh gebären
Wenn Sie glauben, dass Sie frühzeitige Wehen oder einen Blasensprung bekommen, sollten Sie sofort Ihre Hebamme bzw. den Kreissaal anrufen und sich dorthin begeben. Meist beruhigen sich Kontraktionen wieder oder es waren nur Übungswehen, aber bei einem Blasensprung zum Beispiel müssen Sie in der Klinik bleiben, bis Ihr Kleines (Tage oder Wochen später) geboren wird.
Sollen Sie tatsächlich richtige Wehen haben, wird die Klinik Sie entweder auf eine Frühgeburt vorbereiten oder in eine größere Klinik verlegen, wenn Ihr Kreissaal keine Neugeborenen-Intensivstation hat oder kein Platz vorhanden ist. Ihnen wird eine Injektion mit einem Cortison-Mittel gegeben, dieses ist für die Lungenreife, dass auf die Lungenbläschen Ihres Ungeborenen wirkt, sodass diese sich nach der Geburt entfalten können und Ihr Baby dann atmen kann. Es wird in der Regel versucht, Ihr Baby so lange wie möglich im Bauch zu lassen. Wenn dies nicht möglich sein sollte, leitet man Sie durch die Geburt an und eine Menge Kinderärzte werden zur Stelle sein, wenn Ihr Kleines geboren wird.
Eine Frühgeburt ist natürlich sehr beängstigend. Sorgen Sie dafür, dass Sie ein gutes Netzwerk an Freunden und Familie haben, die Ihnen in dieser schwierigen Zeit zur Seite stehen.
Ist Ihr Kleines als Frühgeburt auf die Welt gekommen?
Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com
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