Senkwehen kommen gegen Ende der Schwangerschaft vor, meist kurz vor dem Entbindungstermin. Sie sind anders als Braxton-Hicks-Kontraktionen. Oftmals denkt man, die Geburt geht los, weil diese Wehen plötzlich etwas wehtun. Senkwehen sind aber eigentlich nur Teil der Übungswehen, wobei diese das Kind tiefer ins Becken drücken, sodass der Muttermund weicher und verkürzt wird.
Woher weiß ich, ob ich Senk- oder Geburtswehen habe?
Zum Glück kann man Senkwehen gut von Geburtswehen unterscheiden:
- Senkwehen kommen und gehen unregelmäßig über den Tag verteilt und sie bleiben immer gleich- Geburtswehen werden irgendwann stärker und länger.
- Senkwehen bessern sich, wenn Sie die Position verändern, z.B. herumgehen, sich hinlegen oder ein Bad nehmen.
- Senkwehen spürt man meist im ganzen Bauchraum. Geburtswehen beginnen meist unten in der Leiste und ziehen dann später in den unteren Rücken.
- Senkwehen sind unregelmäßig, Geburtswehen sind regelmäßig.
Wieso brauche ich Senkwehen?
Senkwehen bereiten Ihr Baby auf die Geburt vor und stärken die Gebärmuttermuskulatur. Die Muskulatur übt sozusagen für den großen Tag und gleichzeitig wird Ihr Baby langsam tiefer in das Becken gedrückt. Manche Frauen merken auch, dass der Bauch tiefer sitzt, nachdem sie ein paar Stunden Senkwehen hatten. Der Gebärmutterhals fängt durch den Druck des Köpfchens an, sich zu verkürzen und der Muttermund geht später auf. All das wird durch die Senkwehen hervorgerufen und ist ein Teil der Vorbereitung auf die Geburt. Sie können auch gleich schon mal üben, wie Sie Wehen veratmen, denn Senkwehen können hier und da auch schmerzen. Wenn Sie aus Versehen morgens um 3 in den Kreissaal spaziert kommen und ganz kleinlaut um 6 Uhr morgens mit der Diagnose „Senkwehen“ wieder heimfahren- keine Sorge! Hebammen sehen das oft, denn es ist vor allem beim ersten Kind nicht immer leicht, zu wissen, ob es Richtung Geburt geht oder nicht. Fahren Sie heim, schlafen Sie und genießen Sie noch die Stunden oder Tage, bis es dann richtig losgeht. Und wenn es das dann tut, kommt bei den Mamis immer ein: „Aaaaaah, jetzt kapiere ich, was der Unterschied ist!“.
Wann sollte ich in die Klinik oder das Geburtshaus informieren?
- Wenn die Wehen stärker, länger und regelmäßig werden, macht es Sinn, im Kreißsaal Bescheid zu geben, sodass die wissen, dass Sie bald kommen.
- Wenn Ihre Fruchtblase gesprungen ist.
- Wenn Sie bluten.
- Wenn Sie unruhig sind. Selbst wenn Sie nicht sicher sind, ob das Senk- oder Geburtswehen sind, kann es helfen, mit einer Hebamme am Telefon zu sprechen. Diese kann sich das ein bisschen anhören und den einen oder anderen Rat geben. Auch können Sie einfach mal im Kreissaal vorbeischauen- oftmals hilft es, nach CTG und vaginaler Untersuchung zu hören, dass das Baby wirklich nicht innerhalb der nächsten Stunde auf die Welt kommen wird und Sie können beruhigt wieder nach Hause fahren.
Haben Sie Senkwehen mit Geburtswehen verwechselt? Erzählen Sie!
Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com
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