Schweres Heben in der Schwangerschaft

Schon ab der 2. Schwangerschaftswoche beginnt Ihr Körper ein Hormon namens „Relaxin“ zu produzieren, um das Becken auf die Geburt vorzubereiten. Relaxin, wie der Name schon sagt, wird bis zum 5. Monat produziert und es macht das Becken locker, löst das Bindegewebe und öffnet das Becken, sodass die wachsende Gebärmutter Platz darin hat.

Risiken des schweren Hebens in der Schwangerschaft

Man hört immer noch, dass schweres Heben zu Fehlgeburten führen könnte- zum Glück sind das Ammenmärchen. Es gibt keine Studien, die dies bisher bestätigt hätten. Allerdings ist die Verletzungsgefahr bei Ihnen (nicht so sehr dem Baby) höher, wenn man in der Schwangerschaft schwer hebt. Es kann zu Muskelzerrungen, Stauchungen und Muskelkater kommen, aber auch Stürze sind gehäuft, da man die Balance nicht ganz so gut halten kann wie vor der Schwangerschaft.

Das Heben von schweren Dingen ist natürlich eine persönliche Entscheidung und es kommt auch immer auf die Umstände an. Wenn Sie eine professionelle Bodybuilderin sind, ist Ihr Körper natürlich das Heben von schweren Gewichten gewöhnt. Vielleicht reduzieren Sie die Kilos etwas oder sind generell vorsichtiger, aber Ihr Frauenarzt oder Ihre Hebamme wird im Zweifel nichts dagegen einzuwenden haben. Sollten Sie dies allerdings nicht gewöhnt sein, gilt es, auch nicht damit anzufangen. Viele Eltern ziehen in der Schwangerschaft um- dafür bestellen Sie sich am besten einen Umzugsservice, der alles von vorne bis hinten organisiert.

Balance

Während der Schwangerschaft verändert sich ihre „Mitte“ ständig. Ihre Gebärmutter wächst und dadurch ändert sich Ihre Haltung, ihr Bauch schiebt sich nach vorne und das Gewebe lockert sich- die Folge ist, dass Sie Ihre Balance nicht mehr so gut halten können. Viele Frauen berichten, dass Sie tollpatschig geworden sind bzw. sogar im Stehen plötzlich die Balance verlieren. Daher sollten Sie nichts Schweres tragen, denn Sie könnten mit dem reduzierten Gefühl von Balance schneller fallen.

Überbelastung des unteren Rückens

Ihr wachsender Bauch fängt auch an, Ihren unteren Rücken zu belasten. Dies kann zu Rückenschmerzen führen. Sollten Sie dies bemerken, ist es besonders wichtig, nichts zu heben, denn die Schmerzen könnten sich verstärken. Sollten Sie etwas oder jemanden heben müssen (z.B. Ihren 2-jährigen Sohn), wäre es wichtig, dass Sie korrekt heben- immer aus den Knien heraus, nicht aus dem Rücken! Falsches Heben kann zu Verletzungen im unteren Rücken führen.

Am besten, Sie hören Sie auf Ihren Körper und lassen Sie Dinge einfach mal sein. Manches Heben ist natürlich unvermeidbar, aber wenn Sie hier und da etwas nicht anheben, ist Ihrem Körper sehr geholfen.

Wenn Ihre Schwangerschaft als Risiko-Schwangerschaft diagnostiziert wurde oder Sie bereits körperliche Beschwerden haben, sprechen Sie am besten mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme, wenn schweres Heben ein Thema für Sie ist. Für manche Frauen ist es gar kein Problem, schwer zu heben und für manche werden die Tage im Anschluss eine ziemliche Qual.

Haben Sie einen Beruf, in dem Sie viel heben müssen? Wie gehen Sie damit um während Ihrer Schwangerschaft?

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

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