Fachbegriffe im Kreissaal

Sie kommen tief schnaufend im Kreissaal an, es begrüßt Sie Ihre Hebamme und diese schiebt Sie ins Wehenzimmer, um ein CTG zu schreiben und eine vaginale Untersuchung zu machen.

Die Ärztin kommt dazu, um später noch einen Ultraschall zu machen. Ihre Hebamme macht nun also die vaginale Untersuchung und unabhängig davon, dass diese länger dauert als sonst, hören Sie eigenartige Bemerkungen, die die Hebamme zur Ärztin sagt. Es klingt wie: „Cervix ein Drittel erhalten, Muttermund 4cm, VT Beckeneingang, Pfeilnaht im ersten Schrägen, Fruchtblase steht“. Du liebes bisschen, was heißt das denn?

Ihre Hebamme ist Expertin für Ihr Becken und das Baby darin. Während der Geburt tastet Sie regelmäßig nach folgendem:

  • Ob der Gebärmutterhals verkürzt ist
  • Ob und wie weit der Muttermund offen ist
  • Wie tief das kindliche Köpfchen im Becken ist (also die Höhe)
  • Wie die Position des Köpfchens im Becken ist (also ob es nach links oder rechts schaut, oder nach vorne oder hinten)
  • Ob die Fruchtblase gesprungen ist

„Cervix ein Drittel erhalten“ heißt, dass der Gebärmutterhals bereits zu 2/3 verstrichen ist. Je mehr verstrichen unter der Geburt, desto besser.

„Muttermund 4cm“ heißt, dass Ihr Muttermund 4cm eröffnet ist. Der Muttermund geht von 0-10cm auf und ab 10cm spüren Sie immer mehr Pressdrang und sind nun in einer neuen Phase der Geburt, der Austreibungsphase.

„VT Beckeneingang“ heißt, dass das „Vorangehende Teil“ (normalerweise der Kopf des Babys, aber es könnte auch mal der Steiss sein) im Beckeneingang ist. Bei der Geburt wandert Ihr Baby vom Beckeneingang durch die Beckenmitte zum Beckenboden und wird dann geboren.

„Pfeilnaht im ersten Schrägen“ heißt, dass die Hebamme die Fontanelle und Nähte des Köpfchens vom Baby abgetastet hat und nun weiß, wie die Position des Köpfchens zu Ihrem Becken ist. Ihr Kleines zeigt mit dem Rücken zu Ihrem Vorderbauch und meist ist der Kopf etwas schräg oder „Pfeilnaht quer“, also quer-oval zum Becken. So ist es ideal!

„Fruchtblase steht“ heißt, dass die Fruchtblase noch nicht gesprungen ist. Diese kann irgendwann während der Geburt springen oder sogar davor.

Haben Sie schon mal eine vaginale Untersuchung gehabt und die Hebamme hat Ihnen gesagt, wie Ihr Befund ist?

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

Diese Informationen ersetzen nicht den Rat eines Arztes. Health & Parenting Ltd übernimmt keine Haftung für die Entscheidungen, die Sie basierend auf diesen Informationen treffen. Die bereitgestellten Informationen sind allgemeiner Natur und basieren nicht auf fundiertem Arztwissen. Alle Inhalte unterliegen dem Urheberrecht von © Health & Parenting Ltd 2018. Alle Rechte vorbehalten.

Woher weiss ich, was Senkwehen sind?

Senkwehen kommen gegen Ende der Schwangerschaft vor, meist kurz vor dem Entbindungstermin. Sie sind anders als Braxton-Hicks-Kontraktionen. Oftmals denkt man, die Geburt geht los, weil diese Wehen plötzlich etwas wehtun. Senkwehen sind aber eigentlich nur Teil der Übungswehen, wobei diese das Kind tiefer ins Becken drücken, sodass der Muttermund weicher und verkürzt wird.

Woher weiß ich, ob ich Senk- oder Geburtswehen habe?

Zum Glück kann man Senkwehen gut von Geburtswehen unterscheiden:

  • Senkwehen kommen und gehen unregelmäßig über den Tag verteilt und sie bleiben immer gleich- Geburtswehen werden irgendwann stärker und länger.
  • Senkwehen bessern sich, wenn Sie die Position verändern, z.B. herumgehen, sich hinlegen oder ein Bad nehmen.
  • Senkwehen spürt man meist im ganzen Bauchraum. Geburtswehen beginnen meist unten in der Leiste und ziehen dann später in den unteren Rücken.
  • Senkwehen sind unregelmäßig, Geburtswehen sind regelmäßig.

Wieso brauche ich Senkwehen?

Senkwehen bereiten Ihr Baby auf die Geburt vor und stärken die Gebärmuttermuskulatur. Die Muskulatur übt sozusagen für den großen Tag und gleichzeitig wird Ihr Baby langsam tiefer in das Becken gedrückt. Manche Frauen merken auch, dass der Bauch tiefer sitzt, nachdem sie ein paar Stunden Senkwehen hatten. Der Gebärmutterhals fängt durch den Druck des Köpfchens an, sich zu verkürzen und der Muttermund geht später auf. All das wird durch die Senkwehen hervorgerufen und ist ein Teil der Vorbereitung auf die Geburt. Sie können auch gleich schon mal üben, wie Sie Wehen veratmen, denn Senkwehen können hier und da auch schmerzen. Wenn Sie aus Versehen morgens um 3 in den Kreissaal spaziert kommen und ganz kleinlaut um 6 Uhr morgens mit der Diagnose „Senkwehen“ wieder heimfahren- keine Sorge! Hebammen sehen das oft, denn es ist vor allem beim ersten Kind nicht immer leicht, zu wissen, ob es Richtung Geburt geht oder nicht. Fahren Sie heim, schlafen Sie und genießen Sie noch die Stunden oder Tage, bis es dann richtig losgeht. Und wenn es das dann tut, kommt bei den Mamis immer ein: „Aaaaaah, jetzt kapiere ich, was der Unterschied ist!“.

Wann sollte ich in die Klinik oder das Geburtshaus informieren?

  • Wenn die Wehen stärker, länger und regelmäßig werden, macht es Sinn, im Kreißsaal Bescheid zu geben, sodass die wissen, dass Sie bald kommen.
  • Wenn Ihre Fruchtblase gesprungen ist.
  • Wenn Sie bluten.
  • Wenn Sie unruhig sind. Selbst wenn Sie nicht sicher sind, ob das Senk- oder Geburtswehen sind, kann es helfen, mit einer Hebamme am Telefon zu sprechen. Diese kann sich das ein bisschen anhören und den einen oder anderen Rat geben. Auch können Sie einfach mal im Kreissaal vorbeischauen- oftmals hilft es, nach CTG und vaginaler Untersuchung zu hören, dass das Baby wirklich nicht innerhalb der nächsten Stunde auf die Welt kommen wird und Sie können beruhigt wieder nach Hause fahren.

Haben Sie Senkwehen mit Geburtswehen verwechselt? Erzählen Sie!

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com   

Diese Informationen ersetzen nicht den Rat eines Arztes. Health & Parenting Ltd übernimmt keine Haftung für die Entscheidungen, die Sie basierend auf diesen Informationen treffen. Die bereitgestellten Informationen sind allgemeiner Natur und basieren nicht auf fundiertem Arztwissen. Alle Inhalte unterliegen dem Urheberrecht von © Health & Parenting Ltd 2017. Alle Rechte vorbehalten.