Vorbereitung auf Ihr Baby

Der Babysitz ist installiert, die Krippe aufgebaut, der Wickeltisch fertig, der Kinderwagen angeliefert, das Tragetuch ausgesucht, die Babykleidung gewaschen, die Windeln gekauft- was fehlt jetzt noch?

Sie haben alles Materielle für Ihr Baby, aber was ist mit dem, was viel Wichtiger ist- wie soll Ihr Leben mit Baby aussehen?

Versuchen Sie diese Übung:

Malen Sie einen Kreis auf ein Blatt Papier und teilen Sie den Kreis in 24 „Kuchenteile“. Schreiben Sie „1-24 Uhr“ in die Teile und überlegen Sie, wie Ihre Zeiteinteilung als Mutter aussehen wird. Wenn Sie ca. 8 Stunden Schlaf in einer 24 Stunden Periode bekommen möchten, wo stellen Sie sich diese vor? Wenn Sie stillen, können Sie höchstens 2 Stunden am Stück schlafen, insofern macht es Sinn, den Schlaf z.B. bei 22-24 Uhr, 1-3 Uhr, 4-6 Uhr und 7-9 Uhr einzutragen. Dazwischen stillen Sie. Da das nicht immer so klappt tragen Sie am besten noch ein Nickerchen bei von 15-16 Uhr ein. Sie werden immer ca. eine Stunde stillen und dies alle 3 Stunden. 8x also tragen Sie „Stillen“ in den Kuchen ein: von 24-1 Uhr, 3-4 Uhr, 6-7 Uhr, 9-10 Uhr, 12-13 Uhr, 15-16 Uhr, 18-19 Uhr und 21-22 Uhr. Sie sehen, der Kuchen wird voll. Ihr Kleines braucht auch frische Windeln, möchte beschäftigt werden, herumgetragen werden oder muss zum Kinderarzt. Wer macht alles andere? Wann essen Sie, duschen Sie, gehen Sie einkaufen, kochen Sie, treiben Sie Sport, putzen Sie, machen Sie die Wäsche, die sich mit Baby verdoppelt? Es bleibt nicht viel Zeit für andere Dinge, daher ist es wichtig, sich viel Unterstützung zu organisieren. Bitten Sie Ihren Partner, ebenfalls einen „Kuchentag“ zu malen- wie stellt er sich das vor?

Stellen Sie sich Ihr Leben mit Ihrem Baby vor- wie wird Ihr Kleines in Ihren Alltag passen? Machen Sie einen Alltagsplan mit Ihrem Partner, sodass Sie beide gut vorbereitet sind und Erwartungen kommuniziert werden können. Ihr Partner, der abends müde aus dem Büro kommt, erwartet u.U. dass Sie das Abendessen vorbereitet haben. Sie waren ja den ganzen Tag zu Hause. Sie allerdings erwarten, dass Ihr Partner abends noch einkauft, Abendessen kocht und sich mit dem Baby beschäftigt. Sie haben sich ja den ganzen Tag um Ihr Kind gekümmert und sind nun erschöpft. Kennen Sie das aus dem Freundeskreis? Dies sind übliche Beziehungs-Themen, die mit Baby vorkommen. Besprechen Sie, was Ihr Partner übernehmen kann und wo Sie Hilfe organisieren können. Vielleicht stellen Sie eine Haushaltshilfe an, eine Putzfrau oder kaufen die Mahlzeiten in einem Gourmet-Supermarkt (keine Fertiggerichte!), sodass Sie beide nicht kochen müssen.

Neben dem neuen Alltag ist Schlafmangel das größte Beziehungsproblem. Auch wenn Babys viel schlafen- sie sind auch mal viel wach, schreien und sorgen dafür, dass man nicht zum essen, schlafen oder Emails schreiben kommt. Auch wenn Sie das natürlich alles wissen- wenn man dann drinsteckt im Baby-Chaos, sieht das ganz anders aus. Daher: schlafen Sie, wenn Ihr Baby schläft, bitten Sie Freunde und Verwandte um Hilfe, trinken Sie viel, essen Sie und bewegen Sie sich trotz aller Erschöpfung. Und das Wichtigste: planen Sie regelmäßig ein Date mit Ihrem Partner – Babyfrei!

Wir nennen die ersten 3 Monate mit Baby auch gerne das „4. Trimester“, also der 4. Teil Ihrer Schwangerschaft. Ihr Baby braucht Erinnerungen an das geborgene Leben im Bauch: sanftes Licht, immer nah am Körper getragen, essen wann es will, viel Liebe bei Bauchweh und einfach generell viel Aufmerksamkeit. Jeden Tag werden Sie Ihr Kleines ein bisschen besser kennenlernen und bald wissen, welches Schreien was bedeutet. Für Sie beide ist das 4. Trimester eine Phase des Kennenlernens und Anpassen. Genießen Sie diese Zeit so gut Sie können- nach einem Jahr kommt Ihnen Ihr Baby schon auf kleinen Füßchen entgegen und Sie werden wehmütig an die ersten Wochen mit Neugeborenem zurückdenken.

Gefällt Ihnen unsere App? Laden Sie auch unsere Baby-App herunter:

Klicken Sie Baby+ auf iOS oder Baby+ auf Android (momentan nur auf Englisch verfügbar).

Sind Sie eine erfahrene Mutter? Wie haben Sie die ersten Wochen mit Neugeborenem gut überstanden?

Stephanie Heintzeler, Hebamme, Stillberaterin und Doula, www.thenewyorkdoula.com

Diese Informationen ersetzen nicht den Rat eines Arztes. Health & Parenting Ltd übernimmt keine Haftung für die Entscheidungen, die Sie basierend auf diesen Informationen treffen. Die bereitgestellten Informationen sind allgemeiner Natur und basieren nicht auf fundiertem Arztwissen. Alle Inhalte unterliegen dem Urheberrecht von © Health & Parenting Ltd 2018. Alle Rechte vorbehalten.

Der Wochenfluss

Viele Frauen wissen gar nicht, was der Wochenfluss eigentlich bedeutet. Den Wochenfluss haben alle frisch entbundenen Frauen, um die Gebärmutter zu reinigen. Die Stelle, an der die Plazenta in der Gebärmutter angewachsen war, ist nun eine offene Wunde und muss abheilen. Um einer Infektion vorzubeugen, hat man diese Blutung, die über mehrere Wochen dauert. Üblicherweise dauert der Fluss ca.4 Wochen.

Wie sieht Wochenfluss aus?

Anfangs sieht der Wochenfluss wie eine sehr starke Periode aus. Sie bluten große Binden innerhalb einer Stunde durch und haben teils größere Blutkoagel in der Binde, vor allem in den ersten Tagen. Die Blutung wird immer kurz stärker, wenn Sie Ihr Baby an die Brust legen oder aufstehen. Diese Blutung wird „lochia rubra“ genannt. Ihre Wochenbett-Hebamme wird Sie unter Umständen bitten, Binden zur Ansicht aufzuheben. Nicht wundern, das ist normal. Hebammen können anhand der Binde erkennen, ob die Blutung normal verläuft oder irgendetwas auffällig ist.

Nach einigen Tagen wird die Blutung etwas leichter und bräunlicher, dann „lochia fusca“ genannt. Nach ca.10 Tagen geht die Blutung in eine gelbliche Farbe über und wird nur noch sehr wenig sein. Dies ist die „lochia flava“-Phase, die nach wiederum 5 Tagen in „lochia alba“ übergeht, einem weißlichen Ausfluss.

Der Grund, weshalb die Blutung stärker wird, wenn man stillt, ist dass das Hormon Oxytocin (das man bei der Geburt stark ausschüttet und das Wehen auslöst) die Gebärmutter zusammenzieht beim Stillen. Das spürt man, gerne auch mal schmerzhaft. Besonders, wenn man das 2.,3. oder 4.Kind bekommt, schmerzen die Nachwehen deutlich mehr als beim 1.Kind. Fragen Sie Ihre Hebamme nach einem Schmerzmittel, das Sie nehmen können.

Was mache ich während des Wochenflusses?

  • Tragen Sie keine Tampons, sondern dicke Binden. Tampons sollten Sie erst nach ca.8 Wochen nach der Geburt wieder verwenden.
  • Schlafen Sie, wenn Ihr Baby schläft. Wenn Sie sich übernehmen, wird die Gebärmutter weicher und Sie bluten mehr. Dies führt zu noch mehr Eisenmangel, als Sie im Wochenbett eh schon haben und dadurch zu mehr Erschöpfung.
  • Gehen Sie oft zur Toilette. Sie werden im Zweifel oft zur Toilette müssen, da die Harnblase noch nicht viel Urin halten kann nach der Geburt. Aber oftmals vergisst man die Toilettengänge auch vor lauter Baby.
  • Legen Sie sich auf den Bauch! Aaaaah, davon haben Sie sicher von geträumt in der Schwangerschaft? Endlich wieder auf dem Bauch liegen. Dies fördert die Rückbildung und lässt den Wochenfluss besser abfließen.

Wann sollte ich meine Hebamme anrufen?

Der Wochenfluss ist sehr wichtig für die Zeit nach der Geburt. Auch wenn Sie sich vielleicht freuen, dass der Fluss am 3.Tag nach der Entbindung plötzlich aufhört, kann das auch ein Zeichen für einen Lochialstau sein. Dieser kann gefährlich werden. Wann auch immer Sie die folgenden Veränderungen bemerken, sollten Sie Ihre Wochenbett-Hebamme informieren:

  • Wenn die Blutung plötzlich stärker wird, nachdem Sie schon zu Hause sind
  • Wenn Ihnen schwindelig ist
  • Wenn die Blutung aufhört, ohne vorher über einige Tage hinweg weniger zu werden
  • Wenn Sie Koagel auf de Binde finden, nachdem es seit einigen Tagen keine Koagel mehr gab
  • Wenn der Wochenfluss stark riecht
  • Wenn Sie Fieber oder Schüttelfrost bekommen

Der Wochenfluss ist NICHT infektiös! Es gibt immer noch Ammenmärchen, die besagen, Sie könnten Ihr Baby nicht anfassen, wenn Sie im Wochenbett sind. Das ist zum Glück totaler Quatsch und Sie können Ihr Baby natürlich um sich haben während der Wochenfluss-Zeit. Sie sollten Ihre Hände nach einem Toilettengang waschen, egal ob Sie gerade einen Wochenfluss haben oder nicht.

Hat der Wochenfluss Sie überrascht?

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

Diese Informationen ersetzen nicht den Rat eines Arztes. Health & Parenting Ltd übernimmt keine Haftung für die Entscheidungen, die Sie basierend auf diesen Informationen treffen. Die bereitgestellten Informationen sind allgemeiner Natur und basieren nicht auf fundiertem Arztwissen. Alle Inhalte unterliegen dem Urheberrecht von © Health & Parenting Ltd 2017. Alle Rechte vorbehalten.