Schwangerschafts-Depression

Jede 10. Frau wird in Ihrer Schwangerschaft eine Depression bekommen. Manche Wissenschaftler erklären dies mit den sich ständig verändernden Hormonen in der Schwangerschaft. Auch wenn die hormonellen Hochs und Tiefs jede schwangere Frau betreffen, empfinden einige Frauen diese Schwingungen wesentlich intensiver. Ängste und Stress während der Schwangerschaft können dann zu einer Depression führen, besonders wenn Sie bereits Kinder haben.

Die Symptome einer Schwangerschaftsdepression werden oftmals nicht erkannt, da viele das Stimmungstief als „normal“ abtun und versuchen, sich zusammenzureißen. Es wäre allerdings sinnvoll, mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme darüber zu reden.

Die Anzeichen einer Schwangerschaftsdepression sind folgende:

  • Verstärkte Müdigkeit
  • Freudlosigkeit
  • Hoffnungslosigkeit und Schuldgefühle
  • Hungerattacken oder gar kein Appetit
  • Schlafprobleme
  • Panikattacken
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Weinerlichkeit

Wenn Sie schon einmal eine Depression hatten, ist die Gefahr höher, dass Sie in der Schwangerschaft eine bekommen. Auch wenn Sie Beziehungsprobleme haben, durch Sterilitätsbehandlung schwanger wurden, einmal eine Fehlgeburt oder Risikoschwangerschaft hatten, Zwillinge erwarten, in der Schwangerschaft umziehen, einen Job verlieren/beginnen oder generell einen stressigen Alltag haben, ist die Gefahr hoch, dass Sie eine Schwangerschaftsdepression bekommen. Außerdem trifft es oft auch Schwangere, die einmal misshandelt wurden.

Ist eine Depression gefährlich für das Baby?

Es gibt leider nicht genügend Studien, die aufzeigen könnten, inwiefern sich eine Schwangerschaftsdepression auf Ihr Ungeborenes auswirkt. Allerdings weiß man, dass vor allem eine unbehandelte Schwangerschaftsdepression nach der Geburt zu einer postnatalen Depression werden kann, die gefährlich für Ihr Baby sein kann, da Sie Ihr Kleines dann nicht mehr richtig versorgen können. Daher ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme sprechen, wenn Sie Anzeichen bemerken.

Behandlung

Je nach Stärke der Depression wird Gesprächstherapie oder eine medikamentöse Behandlung in Form von einem Antidepressiva empfohlen.

Helfen Sie sich zusätzlich, indem Sie…

  • sich einen Kreis von Freunden und Familie aufbauen, die für Sie da sind- vor allem auch nach der Geburt. Teilen Sie Ihre Gefühle und Ängste mit.
  • sich eine Selbsthilfegruppe suchen- fragen Sie Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme nach einer Gruppe in der Nähe. Es hilft sehr, in einer Gruppe anderer Frauen zu sitzen, die dasselbe durchmachen
  • sich bewegen! Körperliche Betätigung hebt bekanntermaßen die Stimmung. Ob Yoga, schwimmen oder Nordic Walking – tun Sie, was Spaß macht.

Postnatale Depression

Etwa 50% aller Frauen, die eine Schwangerschaftsdepression hatten, bekommen eine postnatale Depression. Sollten Sie in der Schwangerschaft allerdings schon behandelt worden sein, bleiben Sie hoffentlich stabil nach der Geburt. Auch hier ist es wichtig, in engem Kontakt mit Ihrer Hebamme zu bleiben und sich eine Wochenbett-Hebamme im Voraus zu suchen. In den Großstädten suchen Sie sich am besten schon eine Hebamme fürs Wochenbett zu Beginn der Schwangerschaft.

Leiden Sie an einer Schwangerschaftsdepression? Wie werden Sie behandelt und was hilft Ihnen?

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

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Schwangerschaft und Depression

Das erste Schwangerschaftsdrittel war sehr anstrengend. Langsam nähert sich die 12. SSW und alle sagen, dass alles besser werden wird. Das Gegenteil aber passiert- sie fühlen sich noch mieser, müder und emotional ausgelaugter als noch letzte Woche. Sie fragen sich, ob das normal ist und ob es die Hormone sind. Sie machen sich Sorgen, dass Sie sich immer depressiver fühlen als besser und glücklicher mit Ihrem schwangeren Körper. Und wenn Sie so wie viele andere Schwangere mit Depression ticken, reden Sie nicht darüber, sondern trauen sich nicht, sich mitzuteilen. Ob es aus Scham ist, Schuldgefühlen a la „ich sollte mich doch freuen“ oder einfach vor Erschöpfung.

Schwangerschaft und Depression tauchen oft Hand-in-Hand auf. Eine von 10 Schwangeren leidet an Schwangerschaftsdepression. Eine neue Studie hat herausgefunden, dass die plötzlichen Hormonschwankungen in der Tat die Botenstoffe im Gehirn verändern, sodass man dann eine richtige Depressions-Attacke bekommen kann.

Frauen, die eine Fruchtbarkeitsbehandlung vor der Schwangerschaft hatten oder lange brauchten, bis sie schwanger wurden, haben eine 10x höhere Wahrscheinlichkeit, eine Schwangerschaftsdepression zu bekommen. Frauen, die in ihrem Leben einmal eine psychische Erkrankung hatten, Depression, Angstzustände oder Panikattacken, haben ein höheres Risiko, an Schwangerschaftsdepression zu erkranken. Außerdem Frauen in schwierigen Beziehungen, in schwierigen Familienverhältnissen, Frauen nach Fehlgeburten oder Frauen mit Risikoschwangerschaft.

Das Problem ist, dass viele Menschen denken, Stimmungsschwankungen seien normal in der Schwangerschaft. Das stimmt zum einen, aber man muss natürlich unterscheiden, wer nur ab und an ein bisschen Stimmungsschwankunen hat, und wer eine Depression hat. Wenn Sie eine Depression haben, zeigen sich die hier aufgelisteten Symptome- wenn Sie drei oder mehr dieser Anzeichen für mehr als 2 Wochen bei sich bemerken, sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Frauenarzt, ob Sie einen Therapeuten aufsuchen sollten.

  • Sie haben das Gefühl, dass nichts mehr Spaß macht bzw. Sie nichts mehr genießen
  • Sie sind traurig oder fühlen sich einfach leer
  • Sie haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren
  • Sie sind schnell irritiert oder fangen schnell zu weinen an
  • Sie haben Schlafschwierigkeiten oder schlafen nur noch
  • Sie sind immer unglaublich müde
  • Sie könnten ständig essen oder haben gar keinen Appetit
  • Sie haben Schuldgefühle oder fühlen sich wertlos und hoffnungslos

Wichtig ist zu wissen, dass es auch Stimmungsschwankungen gibt, die z.B. so aussehen, dass Sie Phasen von Depression haben und dann eine Phase, in der es Ihnen super geht, Sie über-aktiv sind und sehr wenig Schlaf und Essen brauchen. Und dann sind Sie wieder depressiv, gefolgt von einer überglücklichen Phase. Dies ist ein Zeichen von einer bipolaren Erkrankung, die ebenfalls behandelt werden sollte.

Angst ist normal während der Schwangerschaft, aber wenn Ihre Angst für Sie nicht in den Griff zu bekommen ist oder Sie in Ihrem täglichen Leben beeinträchtigt, sollten Sie Ihre Hebamme bzw. Ihren Frauenarzt kontaktieren.

Das Wichtigste für Sie ist zu wissen, dass Sie NICHT ALLEINE sind. Es gibt keinen Grund, sich schuldig zu fühlen oder Gefühle zu unterdrücken, nur weil Sie schwanger sind und andere Erwartungen haben könnten. Reden Sie; auch mit Ihrer Familie und wenn Sie professionelle Hilfe bekommen, werden Sie merken, wie gut das tut.

Die gute Nachricht ist, dass sich eine Schwangerschaftsdepression sehr gut behandeln lässt und meist wieder weggeht in den ersten Monaten, nachdem Ihr Baby geboren wurde.

Haben Sie eine Schwangerschaftsdepression? Wie gehen Sie damit um?

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

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