Ernährung in der Schwangerschaft – essen für zwei?

Irgendwie hält sich der Spruch „In der Schwangerschaft müssen Sie für zwei essen“ immer noch hartnäckig. Stimmt das? Nicht wirklich. Lieber doppelt so gesund!

Es ist wichtig, dass Sie sich ausreichend und ausgewogen ernähren in der Schwangerschaft. In der ersten Hälfte Ihrer Schwangerschaft müssen Sie nicht mehr essen als sonst. Wenn Sie Ihre Ernährung stark umstellen mussten, weil Sie bisher gerne Fertiggerichte und „Tüten-Futter“ gegessen haben, haben Sie jetzt vielleicht mehr Hunger als sonst. Diesen gilt es allerdings mit mehr Obst und Gemüse zu stillen als mit Schokolade und Chips. In der 2. Hälfte der Schwangerschaft sollten Sie 200 Kalorien täglich mehr zu sich nehmen. Das entspricht etwa einer Banane oder zwei Scheiben Brot mit Butter. Das könnte man jetzt nicht als „essen für zwei“ betrachten, oder?

Heißhunger?

Wenn Sie Hungerattacken haben, greifen Sie lieber zu Joghurt oder einem Eiweiss-Smoothie als „leeren Kalorien“. Leider erhöht sich das Risiko von Schwangerschafts-Diabetes, Bluthochdruck, Rückenschmerzen, Schwangerschaftsgestose und schweren Geburten, wenn Ihr Kind durch Ihre erhöhte Nahrungsaufnahme zu viel wiegt. Außerdem bleibt nach der Schwangerschaft jedes überflüssige Kilo länger an Ihnen kleben. Sollten Sie Schwangerschafts-Diabetes in der Schwangerschaft bekommen haben, erhöht sich das Risiko, dass Ihr Kind einmal Diabetes bekommt. Ab dann gilt strengste Diät und Begleitung durch eine Ernährungsberaterin und Diabetologen, um Ihre Insulinwerte bis zur Geburt stabil zu halten.

Wie sollte ich mich ernähren?

Interessanterweise kommt der Satz „ich esse heute für zwei!“ immer nur beim Thema Eiscreme, Pizza, Pommes oder Schokolade vor. Nie bei Salat oder Grünkernbrätlingen. Genau davon sollten Sie aber deutlich mehr essen in der Schwangerschaft! Also: viel frisches Obst und Gemüse, brauner Reis, Vollkornbrot und wenig Zucker und Salz.

Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht ständig hungrig sind, sondern essen Sie häufig kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Auch wenn eine Umstellung auf „nur gesund“ anfangs nicht leicht ist- Sie gewöhnen sich daran. Vielen werdende Mamis fällt es immer leichter, Schleckereien wegzulassen und behalten auch nach der Geburt eine gesunde Ernährung bei.

Ist es Ihnen leicht gefallen, Ihre Ernährung umzustellen, oder haben Sie sich schon immer sehr gesund ernährt?

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

Diese Informationen ersetzen nicht den Rat eines Arztes. Health & Parenting Ltd übernimmt keine Haftung für die Entscheidungen, die Sie basierend auf diesen Informationen treffen. Die bereitgestellten Informationen sind allgemeiner Natur und basieren nicht auf fundiertem Arztwissen. Alle Inhalte unterliegen dem Urheberrecht von © Health & Parenting Ltd 2018. Alle Rechte vorbehalten.

Schwangerschafts-Diabetes

Schwangerschaftsdiabetes ist ein Diabetes, der erst in der Schwangerschaft diagnostiziert wird. Knapp 5% aller Schwangeren erkranken daran.

Diabetes entsteht, wenn der Körper das zusätzliche Insulin, das in der Schwangerschaft benötigt wird, nicht produzieren kann. Insulin wandelt Zucker in Energie um. In der 2. Hälfte der Schwangerschaft braucht der Körper vermehrt Insulin für Sie und Ihr Baby. Wenn nicht genug Insulin produziert werden kann, haben Sie einen zu hohen Blutzuckerwert, der den Gestationsdiabetes (= Schwangerschaftsdiabetes) diagnostiziert.

Welche Risiken gibt es?

Das Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken, ist erhöht wenn:

  • Sie übergewichtig sind
  • Sie schon ein Kind oder Kinder haben, die ueber 4,5kg bei der Geburt gewogen haben
  • Sie schon einmal Schwangerschaftsdiabetes hatten
  • Diabetes bei Ihnen in der Familie vorkommt

Symptome und Diagnose

In der Schwangerschaft wird mittlerweile grundsätzlich empfohlen, einen Glukose-Toleranz-Test zu machen. Dieser Test misst Ihre Zuckerwerte in bestimmten Abständen, nachdem Sie einen (nicht sonderlich leckeren) Zucker-Drink zu sich genommen haben. Außerdem wird bei jedem Frauenarzt- oder Hebammenbesuch ein Urin-Stix gemacht, mit dem man Zucker im Urin erkennt.

Schwangerschaftsdiabetes verläuft oft ohne Symptome. Einige Anzeichen gibt es jedoch:

  • Müdigkeit
  • Starkes Durstempfinden
  • Häufige Toilettengänge zum Wasserlassen
  • Unscharfes Sehen

Das Risiko von Schwangerschaftsdiabetes wird gesenkt, wenn:

  • Sie auf Ihr Gewicht achten
  • Sie sich gesund und zuckerarm ernähren
  • Sie sich täglich bewegen bzw. Sport treiben
  • Sie nicht rauchen

Wie wirkt sich Gestationsdiabetes auf mein Baby aus?

Schwangerschaftsdiabetes kann für Ihr Baby leider gefährlich werden. Ihr Insulin sollte sehr engmaschig überwacht werden, sobald der Diabetes diagnostiziert wurde. Wenn Ihr Zucker zu hoch ist, gilt das auch für Ihr Baby. Dadurch wächst Ihr Kleines zu schnell und wird zu groß für die entsprechende Schwangerschaftswoche. Dies führt nicht nur zu Problemen bei der Entbindung (und u.U. dadurch zum Kaiserschnitt), sondern erhöht bei Ihrem Baby die Gefahr von Lungenproblemen nach der Geburt, einer verstärkten Neugeborenengelbsucht, Unterzuckerung und Krämpfen nach der Geburt und Diabetes im Kindes- oder Erwachsenenalter. Ihr Baby wird nach der Entbindung daher auch einige Tage oft gestixt, um den Blutzucker zu testen.

Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes

Ganz wichtig ist, den Blutzucker stabil zu halten. Dies geschieht in der Regel durch gesundes Essen, Meiden von Zucker/zuckerhaltigen Getränken und Sport.

Sie werden regelmäßig einen Ultraschall bekommen, um zu sehen, wie groß Ihr Baby ist. Ca.20% der Schwangeren, die Gestationsdiabetes haben, können den Blutzucker durch Ernährung alleine nicht stabil halten und müssen daher regelmäßig Insulin spritzen.

Nach der Geburt werden Sie weiterhin noch häufig kontrolliert, aber der Diabetes verschwindet normalerweise innerhalb weniger Tage/Wochen nach der Geburt. Allerdings ist Ihr Risiko erhöht, dass Sie im Alter an Diabetes Typ 2 erkranken.

Was schließen wir daraus? Lassen Sie den Zucker weg, so lecker alles schmeckt in der Schwangerschaft, ihr Körper und Ihr Baby werden es Ihnen danken!

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

Diese Informationen ersetzen nicht den Rat eines Arztes. Health & Parenting Ltd übernimmt keine Haftung für die Entscheidungen, die Sie basierend auf diesen Informationen treffen. Die bereitgestellten Informationen sind allgemeiner Natur und basieren nicht auf fundiertem Arztwissen. Alle Inhalte unterliegen dem Urheberrecht von © Health & Parenting Ltd 2017. Alle Rechte vorbehalten.