„Was in aller Welt ist denn bitte mit meinem Partner los?“ Diese Frage stellt sich Ihr Partner wahrscheinlich selbst. Eigentlich sind doch Sie schwanger, aber er zeigt dieselben Symptome wie Sie. Ist das Absicht? Fühlt er sich außen vor und will damit Aufmerksamkeit erregen? Oder hat er am Ende etwa wirklich Schwangerschaftssymptome?
Experten zufolge haben in der Tat etwa 90 % aller Männer mit dem ein oder anderen eigenen Schwangerschaftssymptom zu kämpfen, während ihre Partnerin schwanger ist. Dieses Phänomen ist so weitverbreitet, dass die Wissenschaft schon einen eigenen Begriff dafür gefunden hat: Couvade-Syndrom. Bei diesem äußern sich Sympathieschmerzen und Angstgefühle in ähnlichen Schwangerschaftssymptomen wie bei der Partnerin, etwa in gesteigertem Appetit, schneller Gewichtszunahme und Übelkeit.
Viele Männer kompensieren so das Angstgefühl, das sie aufgrund der Schwangerschaft ihrer Partnerin empfinden. Experten glauben, dass diese Männer nur schwer offen mit ihrer Partnerin über ihre Ängste und Sorgen bezüglich der Schwangerschaft und des Vaterseins sprechen können, woraufhin sich der Stress in körperlichen Symptomen äußert, die oft die ihrer schwangeren Partnerin widerspiegeln. Auch Übelkeit und ein gesteigerter Appetit sind Ausdruck dieser unterdrückten Ängste.
Es kann aber auch sein, dass Ihr Partner damit einfach sein Mitgefühl ausdrückt. Warum sollten denn nur Sie leiden? Ihr Rücken tut weh, Ihnen ist übel, Ihr Hunger ist kaum noch zu stillen – und ihm geht es genauso!
Wenn Ihr Partner ebenso wie Sie an Gewicht zulegt, kann das eher daran liegen, dass sein Cortisolspiegel aufgrund des Stresses erhöht ist, und nicht daran, dass er genau wie Sie mehr isst. Durch die erhöhte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol wird Ihr Partner zudem müde und träge, sein sexuelles Verlangen nimmt ab und er leidet vermehrt unter Stimmungsschwankungen. Kommt Ihnen das nicht irgendwie bekannt vor?
Es mag ja ganz amüsant sein, dass auch Männer unter Schwangerschaftssymptomen leiden können, aber die Hauptlast tragen ja eigentlich immer noch Sie. Was Ihren Partner wahrscheinlich in Wirklichkeit belastet, ist, dass Sie beide bald Eltern sein werden und damit große Herausforderungen auf Sie zukommen. Eine Schwangerschaft stellt das Leben komplett auf den Kopf. Sie bestimmt Ihr zukünftiges Leben und verändert auch die Beziehung zu Ihrem Partner. Es ist nur verständlich, dass er auf gewisse (in diesem Fall körperliche) Weise auf all die anstehenden Veränderungen reagiert. Die Schwangerschaftssymptome Ihres Partners können im Laufe der Schwangerschaft und mit Näherrücken des Geburtstermins noch zunehmen, weil damit auch der Stress zunimmt.
Das Beste, was Sie machen können, ist, weiter ganz offen und ehrlich miteinander zu reden. Viele Männer nehmen sich aus Rücksicht auf die Bedürfnisse ihrer schwangeren Partnerin zurück, sprechen manche Sachen nicht an oder finden einfach kein Gehör. Sie sorgen sich so sehr darum, dass ihre Partnerin glücklich und zufrieden und nicht gestresst ist, dass ihre eigenen Bedürfnisse auf der Strecke bleiben. Sprechen Sie auch über seine Sorgen, Ängste und Wünsche und über Ihre gemeinsamen Zukunftspläne. Denken Sie beide auch immer wieder an die schönen Seiten der Schwangerschaft und bleiben Sie optimistisch.
Zeigt auch Ihr Partner Schwangerschaftssymptome?
Geschrieben von Stef, Mutter von 4 @Momspirational
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