Namen und die Qual der Wahl

Manche müssen nicht lange darüber nachdenken und für andere ist es eine der wichtigsten Entscheidungen: Wie soll der Nachwuchs denn eigentlich heißen? Und darf er überhaupt so heißen?

Die rechtliche Lage in Deutschland ist allgemein strenger als in vielen anderen Ländern. Obwohl die Standesbeamten immer mehr zulassen, liegt es in deren Ermessen, ob ein Vorname für das Kind geeignet ist. Namen, die klar auf ein Mädchen deuten würden, aber für Jungen verwendet werden, können abgelehnt werden. Ebenso Namen, die für das Kind zum Verhängnis werden könnten, kommen nicht durch – es darf also niemand sein Kind Satan nennen. Bei Vornamen, die sich an einzigartige Filmcharaktere anlehnen oder einfachen englischen Wortfolgen (die bei Kindern von Hollywoodstars häufig auftreten) wie „Winter Rain“ hängt es ganz vom jeweiligen Standesbeamten ab. Und wenn Sie mit dessen Meinung überhaupt nicht übereinstimmen? Dann können Sie Unterstützung bei der Gesellschaft für deutsche Sprache anfordern. Diese prüft die Gültigkeit des Namens und gibt eine Empfehlung an das Standesamt ab.

Zu beachten ist, dass Kinder in Deutschland mehrere Vornamen haben dürfen. Es gibt bei uns keine Mittelnamen, sondern jeder Vorname zählt als gültiger Vorname und das Kind hat die Wahl, welchen Namen es als Rufnamen verwendet. Da im Normalfall der erste Vorname als Rufname angesehen wird, lassen Standesbeamten bei zweiten und dritten Vornamen mehr durchgehen. Dafür sollte der erste Vorname aber einfacher sein.

Sie sind sich bei dem Geschlecht noch nicht sicher?

Selbst wenn bei der Ultraschalluntersuchung ein Geschlecht festgestellt wurde, kann man sich dabei nie 100 % sicher sein. Vor allem, wenn der untersuchende Arzt nicht so zuversichtlich klang, sollten Sie dann auf jeden Fall eine Namensalternative bereithalten oder einen Namen wählen, der für beide Geschlechter genutzt bzw. leicht angepasst werden kann.

Der Name bleibt

In Deutschland ist es nur in dringenden Fällen erlaubt, den Vornamen zu ändern. Denken Sie also gut darüber nach. Vielleicht klingt der Name ja für ein Kind besonders niedlich, aber wirkt bei einem Erwachsenen irgendwie komisch.

Was für Spitznamen wird Ihr Kind möglicherweise erhalten? Dabei geht es nicht nur darum, dass es vielleicht beleidigende Spitznamen an den Kopf geworfen kriegt. Vielleicht stellen Sie sich vor, dass Sie Ihre Emilia immer Milli nennen werden, aber dann nennen alle sie Amy und Amy war doch diese blöde Kuh in der achten Klasse …

Außerdem sollte der Name auch zu dem Familiennamen passen. Es kann sogar sinnvoll sein, hier auf die entstehenden Initialen zu achten.

Was steckt dahinter?

Die meisten scheren sich nicht darum, was für eine Bedeutung ein Name hat, und bei Exotischeren ist das oft auch gar nicht so klar festzustellen. Aber wenn Sie sprachbegeistert sind, kann dies Ihnen viel bedeuten. Und wenn sie Schwierigkeiten mit der Entscheidung haben, könnte die Namensbedeutung der Ausschlaggeber sein.

International nutzbar?

In Deutschland sind eher traditionelle Namen populär; bei uns sind diese glücklicherweise weniger kompliziert als beispielsweise in asiatischen Ländern. Da andere Länder heutzutage nur noch einen Katzensprung entfernt sind und auch viele Berufe einen ins Ausland führen können oder zumindest Kontakt außerhalb der Heimat voraussetzen, kann es sinnvoll sein, einen Namen zu nutzen, der zum Beispiel in englischsprachigen Ländern klar verständlich ist. Die derzeit populärsten ersten Vornamen für Mädchen zählen dazu: Mia, Emma und Hanna sollten zumindest in englischsprachigen Ländern nicht zu Problemen führen.

Am Ende müssen Sie ihn mögen

Im Endeffekt ist das Wichtigste, dass Sie und Ihr Partner einen Namen finden, der Ihnen beiden gefällt. Und seien Sie dabei ruhig ehrlich, denn der Name wird lange bleiben. Und auch wenn es ein komisches Gefühl ist, seine Meinung noch spät zu ändern, wenn Sie plötzlich von einem anderen Namen überzeugt sind, ist es vermutlich der Richtige. Im schlimmsten Fall können Sie den ursprünglich gewünschten Namen als zweiten Vornamen nutzen.

Haben Sie schon einen Namen? Können Sie sich nicht entscheiden?

von Philipp, der seine Kinder nach Elementen benannt hat, basierend auf dem Eintrag von Fiona

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