Es ist schon aufregend, erste Lebenszeichen Ihres Babys zu vernehmen. Am Anfang fühlen Sie noch keine Tritte und es ist auch allgemein nicht so groß, dass man es spüren könnte. Das erste wirklich bemerkbare Zeichen ist daher der Herzschlag. Zum ersten Mal werden Sie ihn bei der Untersuchung durch Ihre Frauenärztin vernehmen. Vielleicht sehen Sie das kleine pumpende Herz im Ultraschall, was schon sehr früh möglich ist, oder Sie hören ihn gegen Ende des ersten Trimesters per Dopplerultraschall. Und das kleine Herz schlägt auch schon mächtig: Die Grundfrequenz eines Babys im Mutterleib liegt bei 110-160 (obwohl ein paar neuere Meinungen dies lieber auf 150 begrenzen). Und das ist die Grundfrequenz; wenn Ihr Kind später richtig aktiv ist, kann es zwischenzeitlich schon mal auf 200 springen, einem bei Erwachsenen schon bedrohlichen Bereich.
Dopplerultraschallgeräte zum Abhören des Herzschlages gibt es auch für den privaten Bereich und sie sind nicht allzu teuer. Dennoch kann ihre private Benutzung bisher nicht empfohlen werden, denn es gibt noch verschiedene Ungewissheiten. Einige sind der Meinung, dass die Schallwellen für das Kind eine enorme Lärmbelastung darstellen. Dies erscheint aufgrund der Beschaffenheit der Frequenz jedoch äußerst unwahrscheinlich, und bisher konnte nicht nachgewiesen werden, dass es die Babys stört. Man sollte auch meinen, dass so etwas schnell klar werden würde, denn Babys lassen sich schon im Bauch nicht viel gefallen, drehen sich schnell weg und treten oder hauen, wenn sie beim Schlaf gestört werden. Allerdings erzeugen die Ultraschallwellen Wärme, und im Mutterleib kann das Kind sich nicht vor dieser Wärme schützen.
Es gibt keine seriösen Hinweise, dass der Ultraschall einer normalen Untersuchung Ihrem Baby schaden könnte. Aber aus Sicherheitsgründen sollten unnötige und länger andauernde Ultraschalluntersuchungen minimiert werden.
Zum Ende des zweiten Trimesters hin können Sie den Herzschlag Ihres Kindes jedoch auf absolut unbedenkliche Art und Weise hören. Sie selbst können es mit einem Stethoskop hören. Ihr Partner kann dafür zu einem Pinard-Rohr greifen, einem meist hölzernen, trichterähnlichen Gerät, das auf der einen Seite an den Bauch und mit der anderen Seite direkt ans Ohr des Partners gelegt wird.
Den Herzschlag zu finden, benötigt ein wenig Übung, und Sie sollten sich wenn möglich beim ersten Mal von Ihrer Hebamme anleiten lassen. Wenn Sie den Herzschlag einfach nicht finden, müssen Sie sich aber auch keine Sorgen machen. Es gibt einige Gründe, die es erschweren oder unmöglich machen können, ohne auf Probleme hinzuweisen. Dazu gehören:
- Die Position des Babys: Wenn Sie lernen, die Position des Babys zu erkennen, wird es Ihnen leichter fallen, das Herz ausfindig zu machen. Wenn der Rücken des Babys an Ihrem Rücken liegt, kann es sein, dass Sie es derzeit nicht erreichen können.
- Die Menge des Fruchtwassers: Einige Frauen haben mehr Fruchtwasser als andere. Dies kann den Ton dämpfen.
- Die Plazenta: Wenn diese an der Vorderseite Ihrer Gebärmutter liegt, hören Sie möglicherweise Ihren eigenen Herzschlag und nicht den Ihres Kindes.
- Wie weit Sie in der Schwangerschaft sind: Mit Fortschreiten der Schwangerschaft wird es immer leichter, den Herzschlag zu finden. Das Kind wird größer, dessen Position wird leichter zu bestimmen und es kann sich nicht mehr so viel bewegen.
- Übergewicht: Wenn Sie deutliches Übergewicht haben, kann es sein, dass die Geräusche nicht das Gewebe durchdringen.
Wichtig ist, dass Sie nicht zu viele Erwartungen an sich selbst stellen und sich bei schlechten Ergebnissen Sorgen machen. Ein genaues Ergebnis wird nur Ihre Ärztin oder Ihre Hebamme feststellen, und wenn Sie jemals das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, sollten Sie eigene Untersuchungen sein lassen und sich gleich an diese wenden.
Doch solange Sie es als entspanntes Experiment sehen, kann es für Sie und Ihren Partner eine wunderschöne Erfahrung darstellen.
Haben Sie ein Gerät zum Hören des Herzschlages zu Hause?
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