Tipps bei Tokophobie

Eine gewisse Angst und Nervosität in Bezug auf die Geburt Ihres Kindes haben die meisten Frauen. Die Geburt eines Kindes wird immer wieder als Beispiel für die schlimmsten vorstellbaren Schmerzen genutzt. Wer sie noch nicht erlebt hat, kann also durchaus eingeschüchtert sein, vor allem, wenn man selbst eher schmerzempfindlich ist. Wenn man selbst nicht so viel Erfahrung hat, kennt man Geburten vielleicht eher aus den Medien. Und wenn in Hollywood die Fruchtblase platzt, ist die Geburt ja schon direkt vor der Tür und die arme Hauptdarstellerin schafft es nicht mehr zum Krankenhaus und bekommt stattdessen einen Taxifahrer als geübte Hebamme. (Wenn sonst alles Okay ist, bleiben nach dem Blasensprung bei der ersten Geburt meist noch Stunden – Hollywood mal wieder.) Wenn im Freundeskreis auch noch Schreckensgeschichten von 20-stündigen Geburten umgehen (was die Leute als Teil der Geburt zählen, kann sehr variieren; je nach Sichtweise dauerte die Geburt meines Sohnes 14, 8 oder 3 1/2 Stunden), kann dies schon zu Albträumen führen. Und wenn dann vielleicht auch noch eine vorherige Schwangerschaft zum Abort geführt hatte, kann dies bei einigen Frauen zu einer übermäßigen Furcht vor der Geburt führen, die auch als Tokophobie bezeichnet wird. Wie jede Angststörung kann sie zu andauernder Nervosität, Angstzuständen, Panikattacken und auch Depression führen. Wenn Sie also die Angst nicht mehr aus dem Kopf kriegen und merken, dass sie Ihren Alltag und Ihr Gemüt dauerhaft beeinflusst, sollten Sie dringend etwas tun.

Bei einer Spinnenphobie, holt man sich halt keine Spinne als Haustier, aber was macht man als Schwangere mit Tokophobie?

  1. Sprechen Sie über Ihre Ängste: Ängste werden oft schlimmer, weil man sich einbildet, dass andere sie nicht nachvollziehen könnten. Sie schämen sich dann schon beim Gedanken daran, darüber zu reden. Vielleicht denken Sie ja: Die anderen Schwangeren schaffen es ja auch. Aber Ihre Ängste auszusprechen, kann schon der wichtigste Schritt sein, und viel mehr Menschen werden Sie verstehen, als Sie denken. Wenn Ihr Partner einfach kein guter Zuhörer ist oder einfach zu pragmatische Sachen wie „Mach dir keinen Kopf“ brabbelt, sollten Sie sich vielleicht einer Freundin anvertrauen. Und wenn Sie auch da keine Hoffnung auf Verständnis und Mitgefühl haben, dann können Sie sich vielleicht an eine Onlinecommunity für Schwangere wenden, denn da werden Sie definitiv Frauen finden, die genau dieselben Ängste haben wie Sie.
  2. Meditieren Sie: Wenn Sie Ihren Verstand zeitweise von den Ängsten befreien, kann es leichter werden, sie rational zu betrachten und zu überwinden. Meditation soll Ihnen innere Ruhe bieten, damit Sie die Freiheit haben, diese Ängste abzulegen und die Kontrolle über den eigenen Verstand zurückzuerobern. Natürlich gibt es viele Varianten der Meditation, Sie sollten sich am besten als Erstes online informieren. Ebenso wie Meditation könnte autogenes Training, eine Art der Selbsthypnose, Ihnen helfen, und wenn Sie eine dieser Techniken erlernen, können Sie damit nicht nur während der Schwangerschaft Angst überwinden, sondern möglicherweise auch bei der Geburt selbst die Schmerzen ausblenden.
  3. Suchen Sie einen Arzt auf: Eigentlich sollte dieser Punkt wohl als Erstes stehen, denn wenn die Furcht wirklich zur Phobie wird, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Therapeutische Gespräche können vieles bewirken, und obwohl in der Schwangerschaft viele Medikamente umgangen werden sollten, sind nach Nutzen-Risiko-Abwägung gewisse Mittel verfügbar. Bei schrecklicher Angst vor der Geburt erwählen Frauen oft einen Kaiserschnitt, was zwar in mancher Hinsicht eine Lösung darstellt, aber ohne allgemeine Notwendigkeit nicht wirklich sinnvoll ist und andere Probleme mit sich bringt. Lassen Sie sich helfen. Wenn Sie sich nicht zum Arzt trauen, geben Sie einfach die Worte „Schwanger“, „Angst“ und „Hilfe“ in Ihr Suchfenster ein. Sie werden nicht nur sehen, dass es vielen genauso geht, sondern auch Adressen und Telefonnummern entdecken, an die Sie sich wenden können und wo Sie sicher sein können, auf Verständnis zu stoßen.

Angst in der Schwangerschaft ist etwas Normales, jede Frau fürchtet sich vor den Schmerzen oder schlechter Behandlung, vor Komplikationen oder all den anderen Dingen, von denen man hört. Wenn Sie Angst haben, sind Sie nicht alleine und Ihnen kann geholfen werden.

Wer von Ihnen hatte wahnsinnige Angst vor der ersten Geburt und würde nun nie wieder davor Angst haben?

von Philipp, der in den mitgemachten Schwangerschaften vermutlich mehr Angst hatte, als seine Frau, basierend auf dem Eintrag von Stef

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