Zugeben will das keiner so wirklich, aber viele von uns haben den Wunsch nach einem Jungen oder Mädchen und es kommt doch anders. Eine Enttäuschung ist das immer, die Frage ist nur, wie schnell man sie überwindet. Das kann selbst zwischen Ihnen und Ihrem Partner sehr unterschiedlich ausfallen. Ich war nach wenigen Sekunden wieder begeistert, meine Frau brauchte ein paar Tage, um sich richtig damit anzufreunden.
Auch wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie sich nicht ausreichend freuen, sollten Sie sich nicht schämen, denn es gibt viele vernünftige Gründe, die hinter unseren Wünschen stecken. Vielleicht sind Sie nur mit Schwestern aufgewachsen und können sich noch gar nicht vorstellen, wie das mit einem Jungen funktionieren soll. Vielleicht haben Sie auch schon 3 Töchter und wollten wirklich gerne einen Sohn. Es kann kultureller oder familiärer Druck hinter dem Ganzen stecken oder vielleicht haben Sie sich einfach nur ein so klares Bild von Ihrem Wunschkind geschaffen, dass es Ihnen schwerfällt, das Kleidchen durch eine Latzhose zu ersetzen und den Pferdeschwanz abzuschneiden (wobei das bei einem Jungen heutzutage natürlich überhaupt nicht notwendig ist).
Wenn es Sie wirklich bedrückt
Bei manchen kann diese Enttäuschung geradezu dem Gefühl eines Verlusts ähneln. Wenn Sie langsam zu alt sind und keine weiteren Kinder mehr haben wollten, ist es so, als ob sie das Mädchen, dass Sie sich immer gewünscht haben, aufgeben müssen. Diese Trauer ist echt und muss verarbeitet werden. Vielleicht können Sie es alleine, wenn Sie darüber nachdenken, wie wundervoll es sein wird, einen kleinen Jungen/ein kleines Mädchen zu haben.
Wichtig ist es, dass Sie die Situation nicht in sich hineinfressen. Reden Sie darüber. Wenn Ihr Partner Ihnen wirklich keine Unterstützung bieten kann, suchen Sie sich eine Freundin oder reden Sie in Onlinecommunitys mit anderen Müttern, denn dort werden Sie immer jemanden finden, der vergleichbare Gefühle hat.
Und wenn die Gefühle nach der Geburt noch da sein?
Nach der Geburt können solche Gefühle natürlich noch belastender sein. Vielleicht haben sie auch gerade erst begonnen, weil Sie keinen verlässlichen Ultraschall hatten oder das Geschlecht eh erst zur Geburt erfahren wollten. Im besten Fall vergehen die Gefühle rasch, wenn Sie Ihrem Kind in die Augen blicken.
Eine leichte Enttäuschung kann auch noch eine Weile anhalten und hat nichts damit zu tun, dass Sie Ihr Kind nicht lieben würden. Aber wenn diese Gefühle Sie nach der Geburt sehr bedrücken und nicht weggehen, sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme darüber sprechen. Sie könnten dann auch durch postpartale Stimmungskrisen intensiviert werden und dann sollten Sie auf jeden Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, damit Sie einen Weg finden, Ihr Kind als das perfekte Wesen zu sehen, das Sie auf die Welt gebracht haben.
Sind Sie vom Geschlecht Ihres Kindes enttäuscht? Haben Sie Tipps für andere, denen es ebenso geht?
von Philipp, der lila Kleidung bei allen mag und rosa Kleidung bei niemandem, basierend auf dem Eintrag von Fiona
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